WRAP UP // Was ich im Oktober gelesen habe

Wie fast jeden Monat ergibt meine Lesereise eine bunte Mischung. Eine vielfältige Auswahl an Romanen, Comics und Manga wurde im Oktober gelesen. Vor allem literarische Neuerscheinungen bestimmten meinen Lesealltag, aber auch ein paar Bibliotheksentdeckungen und Bücher von meinem Lesestapel sind dabei. Wie immer will ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es nicht darauf ankommt, wie viel man liest! Ich möchte lediglich für mehr Lust auf Lesen und vielleicht die eine oder andere Lese-Inspiration sorgen.

Romane

Auf den neuen Roman von Ada Dorian habe ich mich schon lange gefreut. Nach Schlick und Betrunkene Bäume verschlägt es den Leser nun mit Die Zähmung der Tiere in die Türkei. Zeitlich siedelt sich ihr Roman nach dem Putschversuch im Jahre 2016 an und begleitet Menschen durch den Alltag, die direkt oder indirekt von den Konsequenzen betroffen sind.Auf den Roman Die Ladenhüterin von Sayaka Murata hatte ich schon lange ein Auge geworfen und nun endlich in der Bibliothek gefunden! Murata beschert dem Leser eine ganz eigenwillige Außenseiterin und entführt ihn in den ulkigen Alltag eines Supermarktes. In diesem Mikrokosmos gelingt es Murata gekonnt, Kritik am großen Ganzen, der Gesellschaft Japans, zu üben.Nach Paolo Cognettis Roman Acht Berge habe ich mich lange auf die deutsche Übersetzung seines Debüts Sofia trägt immer Schwarz gefreut. In Cognettis Roman wird aus ganz unterschiedlichen Perspektiven das geheimnisvolle Leben von Sofia erzählt. Während die eigentliche Hauptfigur in diesem Roman für mich leider sehr blass bleibt, gelingt es Cognetti jedoch interessante Einblicke in das bürgerliche Leben der 80er Jahre zu werfen.Adriana Altaras entführt den Leser mit ihrem neuen Roman Die jüdische Souffleuse hinter die Kulissen eines Provinztheaters und serviert ihm gleichzeitig ein jüdisches Schicksal. Mit ihrem Roman Ein Winter in Sokcho schenkt Elisa Shua Dusapin ihrem Leser ein ganz stimmungsvolles Debüt, das in dem südkoreanischen Küstenstädtchen Sokcho spielt. Elisa Shua Dusapin ist die sehr gefühlvolle Geschichte zweier Einsiedler gelungen, die sich gegenseitig in der winterlichen Einöde langsam aus ihrem Schneckenhaus locken. Der Roman Signs For Lost Children von Sarah Moss liegt schon seit über einem Jahr auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher. Nun habe ich ihn endlich in Angriff genommen. Wieder einmal ist Moss ein reichgedecktes historisches Setting gelungen, in dessen Mittelpunkt die Geschichte einer ungewöhnlichen Ehe erzählt wird. Über das Buch der kanadischen YouTuberin Estée Lalonde bin ganz zufällig gestolpert. Lange habe ich ihren Kanal verfolgt, in den letzten Monaten aber immer weniger reingeschaut. Dennoch war es interessant mehr über ihren sehr persönlichen Werdegang als Frau zu lesen, wenn auch das Buch dabei leider nur an der Oberfläche kratzt.Das Romandebüt Über mir das Meer von Mary Lynn Bracht erzählt die eindringliche Geschichte eines berührenden Schicksals zweier Schwestern, die während des Zweiten Weltkriegs in Südkorea voneinander getrennt wurden.

Comic, Graphic Novel & Manga

Auch diesen Monat habe ich wieder eine bunte Mischung aus Comic, Manga und Graphic Novels gelesen. Wie immer steckt nicht viel System hinter meiner Auswahl. Lediglich meine Schwäche für schöne Farben, einen detailverliebten Stil und eine ungewöhnliche Story, führt mich ans Ziel.Die farbexplosiven und schier abgefahrenen Comics des Kanadiers Jesse James habe ich schon sehr oft in den Händen gehalten. Nun habe ich in der Bibliothek endlich zugeschnappt. Mit dem Comic Moon Safari erzählt Jesse James die Geschichte eines Ehepaars, das unterschiedlicher nicht sein könnte, und erst in der Fremde und Gefahr des Dschungels zueinanderfindet. Jesse James beeindruckt mit einem völlig surrealen Setting und einer dennoch liebevollen Geschichte.Der Comic Lichtung von Antonia Kühn ist ein stimmungsvolles Debüt über den Verlust eines Familienmitgliedes. Kühn taucht in die Tiefen von komplexen Themen, wie Trauer und Suizid, und zeichnet eine eindrucksvolle Geschichte, die berührt.Den Comic Sheets von Brenna Thummler habe ich mit jeder Faser meines Körper geliebt. Erzählt wird von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Geist. Dabei verbreitet Brenna Thummlers fabelhafter Stil eine magische Herbststimmung.Der neunte Teil von Saga Brian K. Vaughan und Fiona Staples ist Anfang Oktober erschienen und hat mir das Herz gebrochen. Die Geschichte bleibt spannend und die Charaktere sind einfach großartig. Nun herrscht erst mal Funkstille, da sich die kreativen Köpfe in eine mindestens einjährige Pause verabschiedet haben. Der Comic Das Gehirn der beiden Neurowissenschaftler Matteo Farinella und Hana Roš bedient sich den Erzählelementen einer grafischen Geschichte, um den Leser das Gehirn in seiner komplexen Einzigartigkeit näher zu bringen. Der Stil und die Aufmachung des Comics setzen die abgefahrene Fabelhaftigkeit des Gehirns dabei gekonnt in Szene.Der Manga Our Summer Holiday von Kaori Ozaki erzählt die ganz wunderbare Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei Außenseitern. Ozakis detailverliebter Stil erweckt diese emotionsgeladene Geschichte und quirligen Charaktere zum Leben.