Sofia trägt immer schwarz von Paolo Cognetti

Nach Paolo Cognettis Roman Acht Berge habe ich mich auf die Übersetzung seines Debüts Sofia trägt immer Schwarz sehr gefreut. Cognettis Erstling überzeugt durch sprachliche Schönheit und inhaltlichen Mut.
Die Geschichte beginnt mit Sofias Jugend in Mailand. Je weiter Sofia in ihrem Leben herumkommt, desto mehr Augenzeugen kreuzen ihren Weg, die nun von Sofia berichten. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, Erinnerungen und Zeitsprüngen, deren einziger Dreh- und Angelpunkt Sofia ist, entspinnt sich die Handlung des Romans. Von ihrer ungewöhnlichen Persönlichkeit und ihrem bewegten Leben wird in kurzen Episoden berichtet. Auch wenn Sofia stets einen Eindruck hinterlässt, bleibt ihre Person ein Mysterium.

So wage die Erinnerungen an Sofia sind, so blass bleiben auch die Figuren in diesem Roman und Cognettis Heldin in Schwarz in meiner Erinnerung zurück. Dafür schafft es Cognetti aber einen lebendigen Einblick in das Italien der 80er Jahre zu zeichnen. So bilden die einzelnen Episoden zusammengenommen ein spannendes gesamtgesellschaftliches Abbild. Dieses Debüt ist wie das echte das Leben, eine scheinbar wilde Aneinanderreihung von Erinnerungen und Szenen, die aber gemeinsam ein großes Ganze ergeben.

Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!