Literatur - Was ich gerade lese!

Gleichbleibend schön von Helen Hodgman

Gleichbleibend schön von Helen HodgmanIm letzten Monat habe ich den Roman Jack & Jill von Helen Hodgman vorgestellt. Ihr Debütroman Gleichbleibend schön landete daraufhin gleich auf meinem Lesestapel, wo er gar nicht lange verweilen musste. Ich kann nun behaupten, eine neue Lieblingsschriftstellerin gefunden zu haben. Zuerst muss man sagen, dass Hodgmans Romane aus einer anderen Zeit stammen, sie sind in den 70er Jahren erschienen und nun dem deutschsprachigen Leser zugänglich. Wie schon bei Jack & Jill erschafft Hodgman Frauenfiguren, die sich in klassische Beziehungsmuster und Lebensentwürfe nicht einfügen lassen.
In ihren Debütroman schreibt sie über eine junge Frau, die mit Kind, Ehemann und Häuschen in idyllischer Umgebung nicht ihr persönliches Glück gefunden hat. Nur die Flucht aus dem Alltag, wo sie als Mutter und Hausfrau reduziert lebt, hält sie bei Laune, so hangelt sie sich von Ausbruch zu Ausbruch in ein selbstbestimmtes Leben außerhalb des Vorortes – immer dienstags und donnerstags. In den eigenen vier Wänden eingesperrt, flieht die junge Frau in die Welt der Bücher oder ist besessen von der neuen Nachbarin, die wiederum besessen von ihrem Rasen ist, den sie wie ihr eigenes Kind hegt und pflegt. Diese aufopfernde Fürsorge will der jungen Mutter für ihr eigenes Baby nicht gelingen. Hodgmans Stärke ist es ungewöhnliche Figuren zu zeichnen, die in ihrem Umfeld, hier in der Einöde es Vorortes unter dem blauen Himmel Tasmaniens, wie ein Fremdkörper hervorstechen. Wieder kein Happy End in Sicht, aber vielleicht lassen sich kleine Problme mit einem Steinwurf aus dem Weg räumen.

     Lieben Dank an den Knaus Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

You Might Also Like

No Comments

Leave a Reply