Literatur - Was ich gerade lese!

Buchtipp: We should all be feminists von Chimamanda Ngozi Adichie

we should all be feminists
Eine ganze Weile schon hast du unsere Literatur Rubrik im Alleingang betrieben. Leider komme ich immer seltener zum Lesen, aber für einen kurzen Essay auf gerade einmal 50 Seiten hat es am vergangenen Wochenende gerade noch gereicht. Das Buch We should all be feminists von Chimamanda Ngozi Adichie bringt auf wenigen Seiten anschaulich auf den Punkt bringt, was Feminismus ist, warum er heute noch so wichtig ist und warum wir eben alle Feministen sein sollten.

Entstanden ist das kleine Büchlein als Adaption zu dem gleichnamigen TED Talk, den die Autorin 2013 gehalten hat und der mit über 3 Millionen Klicks ziemlich durch die Decke ging. We should all be feminists hält diesen TED Talk auch schriftlich fest und ist wie ein kleines Manifest des Feminismus. Denn obwohl Adichie aus einer anderen Kultur als unserer westlichen Welt stammt – sie wurde in Nigeria geboren – sind beinahe alle Erfahrungen, die sie beschreibt, auch auf unsere Kultur übertragbar. Viele Situationen aus dem Alltag von Frauen werden beschrieben, ob im Job, im Restaurant, in der Freizeit oder in der Beziehung, die deutlich machen, dass Feminismus heute mehr denn je benötigt wird. Denn auch wenn sich glücklicherweise schon vieles in Bezug auf die Rechte der Frauen geändert hat, heißt das nicht, dass Feminismus heute überflüssig ist. Ein Umdenken im Kopf hat bei vielen noch nicht stattgefunden, weshalb die Kultur in Sachen Feminismus starken Nachholbedarf hat. „These are Little things, but sometimes it is the little things that sting the most.“ sagt Adichie – und Recht hat sie.

Zwar spricht Adichie keine neuen, bahnbrechenden Dinge an, vielmehr geht es um die Grundlagen des Feminismus, die für jedermann verständlich in lockeren Geschichten erzählt werden. Das Buch räumt mit Vorurteilen gegenüber Feministen auf (aka „Feministen sind Frauen, die sich nicht rasieren und Männer hassen.“) und setzt bei der unterschiedlichen Erziehung von Mädchen und Jungs an, worin die Autorin auch einen Lösungsansatz sieht. Schließlich erschaffe die Kultur nicht die Menschen, sondern die Menschen erschaffen die Kultur und somit gibt es die Möglichkeit, etwas zu ändern. Der TED Talk wie auch das Buch sind bestens für all jene geeignet, die sich zum ersten Mal mit Feminismus beschäftigen und sollten von jedem gelesen bzw. gesehen werden, der immernoch der Meinung ist: „I don’t see what you mean by things being different and harder for women. Maybe it was so in the past, but not now. Everything is fine now for women.“ – Denn das ist eine Farce.

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