Der Debütroman Das Nest von Cynthia D’Aprix Sweeney ist das Porträt einer dysfunktionalen Familie.
Die vier Geschwister Leo, Jack, Bea und Melody führen das Leben von hippen New Yorker. Mit dem Wissen, dass sie schon bald erben werden, führen sie einen Lebensstil ohne Verzicht. Als Leo jedoch eines Tages einen Autounfall verschuldet, wird das gesamte Erbe darauf verwendet, dem Unfallopfer Schmerzens- und Schweigegeld zu zahlen. Als klar wird, dass das Erbe verloren ist, wird das Leben und die Lebensentwürfe der Vier über den Haufen geworfen. Schnell wird deutlich, dass der Alltag, den sie bisher führten, ihnen längst über den Kopf gewachsen ist. Nun müssen sie der Realität ins Auge sehen und wirklich auf eigenen Beinen stehen. Das bedeutet vor allem, sie müssen ihr Leben selbst in die Hand nehmen, denn bisher bestimmte das in Aussicht stehende Geld, wo es lang geht. So unangenehm dieser Verlust für alle auch anfangs sein mag, er entpuppt sich jedoch gleichzeitig als Befreiungsschlag. Die Familie rückt wieder zusammen und funktioniert als Gemeinschaft.
Cynthia D’Aprix Sweeney gelingt ein raffinierter Familienroman. Eine Familie, die scheinbar alles hat und doch nicht funktioniert, muss erst alles verlieren, um sich dann zu finden. Mit ihrem Roman Das Nest trifft D’Aprix Sweeney das Sprichwort „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ auf den Punkt.
Lieben Dank an den Klett-Cotta Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
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