Welch schöne Tiere wir sind von Lawrence Osborne

Mit Blick auf den anstehenden Sardinienurlaub ist meine Lust auf stimmungsvolle Sommerlektüre groß. Darum kam der Roman Welch schöne Tiere wir sind von Lawrence Osborne wie gerufen, denn er entführt den Leser auf die sonnenverwöhnte griechische Insel Hydra.
Die atemberaubende Kulisse der Insel und die illustre Auswahl der Sommergäste sorgen für große Unterhaltung. Die 24-Jährige Naomi kommt seit ihrer Kindheit mit ihrer Familie im Sommer auf die Insel, diesmal schließt sie Freundschaft mit der etwas jüngeren Sam. Die beide jungen Frauen stammen aus reichen Familien und pflegen dementsprechend einen sorglosen wie luxuriösen Lebensstil. Als sie den Flüchtling Faoud eines Tages am Strand finden, wittert Naomi ihre Chance, das hoffnungslose Schicksal des Geflohenen für ihre Zwecke zu nutzen. Doch Naomis Plan läuft schief und nimmt katastrophale Ausmaße an. Damit stimmt die Geschichte leichte Thrillertöne an und liest sich wie ein Krimi, dessen Ereignisse rätselhaft sind und die Unberechenbarkeit des Lebens verdeutlichen.

Osborne gelingt es, die unnachgiebige Sommerhitze und die Schönheit der Insel lebendig werden zu lassen. Beim Lesen und Wandern über die Insel wird man in den Strudel aus Intrigen und pikanten Details der Vergangenheit so sehr hinabgezogen, dass man nur schwer das Buch aus der Hand legen kann. Osborne erschafft eine unmoralische Hauptfigur, die im Schutz von Geld und gesellschaftlichen Status ihr Interesse durchsetzt und die Menschen in ihrem Umfeld manipuliert.

Wie ein langer Sommertag, an dem hitzebedingt alles zum Erliegen kommt, entspinnt sich die Handlung lustvoll.

Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!