Auch den Juni möchte ich lesetechnisch Revue passieren lassen. Zu meiner großen Lust auf Comics und Graphic Novels der letzten Monate haben sich nun auch in paar Manga gesellt. Niemals hätte ich das für möglich gehalten, doch es tut gut, abseits der persönlichen Lesepfade Ausschau zu halten und sich auf neue Dinge einzulassen. Und so ist die Mischung der im Juni gelesenen Literatur bunter denn je.
Romane & Manga
Vor allem fantastische Geschichten habe ich im Juni gelesen, die mir die lauen Sommerabende und faulen Wochenenden versüßt haben. Ein Blick auf die Cover der Bücher verrät schon, dass dabei weibliche Charaktere, wie eigentlich immer, im Vordergrund standen. Außerdem hat eine ganz spontane Entdeckung in der Bibliothek die Tür zu einer neuen literarischen Welt für mich aufgestoßen. Der Roman The Book Of Unknown Americans von Cristina Henríquez lag lange auf meinen Lesestapel ganz oben. Nun habe ich endlich zu gegriffen. Henríquez erzählt die ganz berührende Geschichte einer mexikanischen Einwanderergemeinschaft, die nur ein kleiner Ausschnitt vom großen Ganzen ist. Es ist ein wichtiger Einblick in eine Welt, die uns Lesern sonst vielleicht verborgen bleiben würde. Mein allererster Manga war ein Glücksgriff! Chiisakobee: Die kleine Nachbarschaft von Minetarō Mochizuki ist die ganz wunderbare Geschichte einer ungewöhnlichen Gemeinschaft, die sich den Widrigkeiten des Alltags stellt und noch ihren Platz im Leben finden muss. Die Frida Kahlo Biografie von María Hesse habe ich an dieser Stelle schon ausführlicher vorgestellt. Ich kann mich an diesem wunderbaren Buch einfach nicht sattsehen, denn diese Biografie sprudelt vor Inspiration.Der Roman Die Frau Neben von Yewande Omotoso ist im letzten Monat als deutsche Taschenbuchausgabe erschienen. Es ist die Geschichte einer ganz ungewöhnlichen Frauenfreundschaft, die ich hier schon vorgestellt habe. Auf der Suche nach einem neuen Manga bin ich über Lady Snowblood von Kazuo Koike und Kazuo Kamimura gestolpert und habe mir gleich alle drei Bände gegönnt. Eine Frau, die ohne Wenn und Aber Rache nimmt, ist ganz nach meinem Geschmack. Die ersten beiden Bände sind geschafft, auf den dritten Teil freue ich mich schon sehr, denn die Geschichte ist spannend, die Illustrationen ein Genuss und Lady Snowblood eiskalt.Auf den Roman Ramona Blue von Julie Murphy habe ich schon lange ein Auge geworfen. Nun habe ich ihn mir geschnappt und diese ganz wunderbare Coming-of-age Story verschlungen. Die 13-jährige Ramona findet allen Nachteilen in ihrem Leben zum Trotz ihren Weg. Außerdem wird dem wichtigen Thema der Intersexualität in diesem Roman sein verdienter Platz eingeräumt. Die beiden Teile der Mondvogel-Saga von Anne Buchberger haben in diesem Monat alle Fantasiegelüste gestillt. Von unerwarteter Reise bis Zauberschule samt Magierduell, Plus Drachen und Meerjungfrauen, bleibt hier kein Wunsch offen. Zwischen den quirligen Charakteren, dem spannendem Magiesystem und der sehr stimmungsvollen Welt kann man sich viele Stunden verlieren.
Comics & Graphic Novels
Auch in diesem Monat dürfen Comics und Graphic Novels, die ich vor allem in der Bibliothek ausgeliehen habe, nicht fehlen. Wie immer ist es im wahrsten Sinne der Optik eine bunte Mischung.Totem vonUnerschrocken 2 stellt sie ihr Gespür für spannende Geschichten und bedeutungsvolle Details unter Beweis. In ihrem Graphic Novel California Dreamin‘ zeichnet sie die bewegte wie spannende Geschichte der Sängerin Cass Elliott nach. Eine neue Entdeckung für mich ist der Jaja Verlag. Gleich zwei Comics sind auf meinen Lesestapel gewandert. Burcu Türkers Comic Süsse Zirtonen erzählt vom sich Winden in einer künstlerischen Sinnkrise und den poetischen Erinnerungen an die verstorbene Mutter. Der Comic The Ballad of the Barefoot Bandit von Alexandra Rügler ist nach einer wahren Begebenheit gestaltet und erzählt die Geschichte eines jungen Ausreißers. Beide Comics sind gefühlvolle Geschichten, die noch lange im Gedächtnis bleiben werden und außerdem ein gestalterischer Traum, weshalb ich den Jaja Verlag nun im Auge behalten werde.
Adrian Tomines stiller Zeichenstil und seine genaue Beobachtungsgabe machen aus Halbe Wahrheiten eine stimmungsvolle Kurzgeschichte, die die Realität und ihre Konflikte so feinfühlig abbildet.Wie schon im letzten Monat erwähnt, arbeite ich mich langsam durch das Werk von Daniel Clowes, der mit seinen bunten, abgefahrenen Geschichten und schrägen Charakteren nicht enttäuscht. David Boring ist die Geschichte eines bizarren Kriminalfalls und Der Todesstrahl die Reise eines ganz eigenwilligen „Superhelden“.
1 Comment
Ina Kress
4. Juli 2018 at 14:16Lesen extrem = fleißig 😳 LG