Noch so eine Pärchen-Comedyserie? Wohl nicht! Statt vom Suchen und Finden der Liebe und dem ewigen Beziehungs-Hin und Her, finden sich Gretchen (Aya Cash) und Jimmy (Chris Geere) zwar widerwillig, aber ziemlich schnell in einer Beziehung wieder, das Herz setzt sich dann doch manchmal durch. Doch was bedeutet dieses Konstrukt der Zweisamkeit, wenn man Narzisst ist? Wie sieht eine Beziehung aus, wenn beide nur sich selbst am nächsten sind? You’re The Worst ist hier Programm und das mitten im oberflächlichen Los Angeles.
Nach der ersten Staffel war ich mir nicht sicher, ob Gretchen und Jimmy auch mein Herz erobert haben, denn oft war mir das hartherzige Gehabe zu viel, das laute Ich-Schreien ging mir auf die Nerven. Aber mit der Rückkehr der zweiten Staffel, die tiefere und ernstere Schichten der beiden entblättert, habe ich beschlossen, an Board zu bleiben. Die Serie hat noch mehr Asse im Ärmel. Da wären zum einen Jimmys Mitbewohner Edgar (Desmin Borges) und Gretchens beste Freundin Lindsay (Kether Donohue), die so eigenartig sind, dass Jimmy und Gretchen auf einmal normal erscheinen. Außerdem halten Gretchen und Jimmy gegen den Rest der Welt, der so verachtenswert ist, zusammen. Neben den lauten und sehr egomanen Momenten und Geschichten, sind es die leisen Momente, die die beiden wieder zusammenbringen und den Liebessuchti in uns schwärmen lässt, genau so lange bis es wieder kracht.
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