Unser großer Tisch im Wohnzimmer hat mich schon durch viele Phasen und Wohnungen in meinem Leben begleitet. Mein Vater hat ihn für mich gebaut und er diente mir zum Beispiel während der Studienzeit als Nähtisch. Später dann als Arbeitsplatz im Homeoffice und nun ist er der Familientisch in unserem Wohnzimmer. Wie schön wäre es, wenn ich behaupten könnte, dass der Esstisch der Dreh- und Angelpunkt in unserer Wohnung ist. Es gibt jedoch einen großen Knackpunkt. Wir können nie dort essen, weil wir viel lieber dort basteln, nähen, malen, spielen und das kreative Chaos längst die Oberhand gewonnen hat. Außerdem ist er leider auch DER Landeplatz für all die Dinge, die uns im Alltag in die Quere kommen. Aufgrund seiner großen Ablagefläche bietet sich das natürlich an. Für einen wuseligen Haushalt mit vier Leuten scheint das praktisch zu sein, aber für das Auge und die innere Ruhe ist das leider kein schöner Zustand. Doch jetzt in der Weihnachtszeit soll mehr Frieden auf dem Tisch einkehren und vielleicht auch mal dort zusammen gegessen werden, ohne dass vorher eine halbe Stunde lang Dinge weggräumt werden müssen. Grund für diesen Tatendrang sind ein paar wunderschöne Esszimmerstühle mit Bouclé-Bezug, die ich online entdeckt habe. Sie haben in mir direkt die Lust auf Veränderung wach geküsst.
Ich liebe unsere original Mid Century Stühle, die ein absoluter Glücksfund in der NochMall waren, aber wir wünschen uns schon lange eine neue Farbe für die Polster. Ein heller Bouclé-Bezug ist sicher eine mutige Entscheidung mit Kindern, aber sie würde den weißen Tisch so schön ergänzen und ein stimmigeres Bild ergeben. Außerdem würden sich die weißen Kinderstühle so viel besser einfügen. Doch so leicht lässt sich die Entscheidung für einen neuen Bezug oder gar die Überlegung, neue Stühle zu kaufen, nicht realisieren. Solange müssen noch ein paar schnelle Tricks die Wohnlichkeit verbessern.
Denn nicht nur die uneinheitliche Stuhlsituation stört das Gesamtbild, natürlich ist es auch der ganze Kram, der auf und um den Tisch liegt. Die Lösung für dieses Problem ist wohl eine Mischung aus mehr Disziplin, nicht alles dort abzulagern, und besseren Organisationsmöglichkeiten. Ob nun schicke Keramikbehälter oder schöne Körbe, die Dinge lassen sich so hübsch verstauen und im Notfall ruckzuck vom Tisch räumen. Denn das kreative Chaos soll an diesem Tisch auch weiterhin fließen. Hier kann ich zum Glück auf unseren umfangreichen Fundus aus Fundstücken vom Flohmarkt zurückgreifen oder halte weiterhin Ausschau nach großen Krügen, kleinen Körbchen, bunten Schachteln und schicken Schalen, die gleichzeitig auch als Deko für den Tisch dienen.
Weiterhin stand auf meiner Wunschliste eine Tischdecke, die die große Fläche des Tisches einen festlichen Hauch verleiht und trotzdem das ganze Jahr passend ist. Bis jetzt war ich nicht im Team Tischdecke, aber dieses gestreifte Exemplar sorgt sofort für mehr Behaglichkeit und versteckt die kreativen Spuren auf dem Tisch.
Ein letzter Schritt, der sich leicht umsetzen ließ, ist die Veränderung des Standortes. Bis jetzt stand der Esstisch immer platzsparend an die Wand gerückt. Nun haben wir ihn mehr in den Fokus des Raums geschoben und er ist mehr zum Mittelpunkt des Geschehens geworden, da er von allen Seiten genutzt werden kann. Das hat unsere Wahrnehmung und unser Verhältnis zum Tisch verändert. Ich hoffe, dass diese kleinen Ideen nun den Stein ins Rollen bringen. Mehr Gemütlichkeit sorgt hoffentlich für noch mehr Lust, Zeit am Esstisch zu verbringen.
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