Vivian Maier. Street Photographer

Im letzten Monat flatterte eine Postkarte ins Haus, die mein Interesse an Vivian Maier wachgeküsst hat. Seitdem lese ich mit großem Interesse über das Leben und Werk Maiers.
Der Fotoband Vivian Maier. Street Photographer herausgegeben von John Maloof ist das erste Buch, das die sensationelle Entdeckung Vivian Maier in Szene setzt. Der Lokalhistoriker Maloof ist ganz zufällig über ihre Negative gestolpert und rekonstruiert seitdem das Werk Vivian Maiers. Dieser sensationelle Fund umfasst 100.000 Aufnahmen, die Maier zeit ihres Lebens geschossen hat.

Bekannt ist lediglich, dass Vivian Maier als Kindermädchen in den 1950er und -60er Jahren in New York und Chicago gearbeitet hat. Ihre Freizeit hat sie damit verbracht, zu fotografieren. Ihr Hobby und ihr Talent hat sie aber mit niemand geteilt. Lediglich der auf die Kamera und Fotografin gerichtete Blick vieler Bilder zeugt von der Präsenz Maiers sowie ihre unzähligen Selbstporträts. Ihre Bilder sind eindrucksvolle Aufnahmen, die das ungeschönte Leben auf den Straßen von Amerika festhält und den Finger an den Puls der Zeit legte.

Vivian Maiers Blick, ihr Timing und ihre vielfältige Motivauswahl beweisen nicht nur ihr Talent, sondern werfen so viele Fragen auf. In einem kurzen Vorwort bemüht sich Geoff Dyer ihr Können und ihren fotografischen Wert einzuordnen.

Dieser Bildband schenkt dem Betrachter einen fabelhaften ersten Einblick in das Werk Vivian Maiers, der gekonnt in Szene gesetzt wurde. John Maloof ist ein toller Fund geglückt, den er hier mit einem Paukenschlag präsentiert.
Leider fehlen mir persönlich noch mehr Hintergrundinformationen zu diesem Fund und zur Biografie Vivian Maiers. Zum Glück sind im letzten Jahr gleich zwei biografische Werke veröffentlicht worden, auf die ich mich wohl als nächstes stürzen werde.

Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!