Penguin Bloom: Der verrückte Vogel
Ich bin in einer tierlieben Familie aufgewachsen. Darum hat sich neben den üblich verdächtigen Haustieren, auch immer mal ein hilfebedürftiges Wildtier zu uns gesellt, dass gepflegt wurde. Logisch, dass die Geschichte von dieser australischen Elster mit dem Namen Penguin Bloom meine Aufmerksamkeit erregt hat. Auch meine Eltern haben ein Taubenjunges mit viel Mühe großgezogen und erleben jeden Tag spannende und verrückte Sachen. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es ein absolutes Privileg ist, einem wilden Tier so nah zu sein.
Wer gerne mehr über die Pflege oder die Aufzucht eines wilden Vogels erfahren möchte, der wird von diesem Buch vielleicht enttäuscht sein, wenn das denn überhaupt möglich sein kann. Im Mittelpunkt steht die Familie Bloom und vor allem die Leidensgeschichte von Sam. Die nach einem schweren Unfall querschnittsgelähmt bleibt und sich nun als Frau und Mutter neu finden muss. Die Einleitung und die Geschichte der Familie wird von Cameron Bloom erzählt. Sehr berührend schreibt er vom ersten Kennenlernen seiner Frau und dem Heranwachsen als Familie bis schließlich zu dem Tag, der alles verändern soll. Er ist auch verantwortlich für die tollen Schnappschüsse und stimmungsvollen Momentaufnahmen, die den Text so wundervoll ergänzen. Ein weiteres einschneidendes Erlebnis für das Leben der Familie ist der Fund des verletzten Elsterkükens, das als vollwertiges Mitglied der Familie „Penguin Bloom“ genannt wird. Und so beginnt die Geschichte der Rehabilitation von Sam und Penguin.
Abschließend erwartet den Leser ein sehr persönlicher Brief von Sam, in dem sie über ihre Rückenmarksverletzung schreibt und ganz ehrlich, frei von den üblichen Floskeln, allen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, Mut macht. Außerdem spricht sie Klartext, verrät den Angehörigen und Freunden ein bisschen mehr über ihr Innenleben, das vielleicht für mehr Verständnis sorgen wird.
Penguin Bloom ist lediglich der kleine Ruck des Anstoßes, der oft große Dinge ins Rollen bringt. Für die Familie Bloom bedeutet, dass vor allem Lebensfreude und Staunen über dieses kleine Kerlchen, das seinen Weg gemeistert hat. Ich selbst kann nur über so viel Ehrlichkeit, Zusammenhalt und Mut staunen. Das Buch rückt das wichtige Thema der Querschnittslähmung in den Mittelpunkt!
Vielen Dank an den Knaus Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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