Der Debütroman Nachtlichter von Amy Liptrot ist eine autobiografische Reise aus der Alkoholsucht.
Aufgewachsen auf den Orkney-Inseln zieht es die junge Frau nach London. Die unendliche Weite des Meeres und die Einsamkeit der Inseln tauscht sie gegen den Lärm und das Gedränge des Großstadtlebens. Ein Strudel aus wildem Nachtleben und exzessiven Alkoholkonsums, der auch am Morgen danach nicht endet, bestimmten Amys Alltag. Nach 10 Jahren erreicht sie schließlich den absoluten Tiefpunkt: Amy verliert ihren Job, ihren Freund und ihre Wohnung. Sie begibt sich in Therapie und schafft es, das Rehabilitationsprogramm zu absolvieren. Nun beginnt der schwerste Weg, sie muss trocken bleiben. Auch wenn Amy die Orkney-Insel nie als ihre Heimat bezeichnet hat, ist es doch der Ort, an dem sie zurückkehrt und geheilt wird.
Neben den erschreckenden Absturzszenen, die Amy in diesem Buch teilt, sind es vor allem die Naturbeobachtungen, die Liptrot im Detail schildert. Wenn Amy jeden Winkel der kleinen Insel Papay und ihren Alltag dort erkundet, vom Jahreszeitenwechsel auf der Insel und von der Natur, die sich verändert, erzählt, oder aber das Leben auf der Insel, mit den mythischen Geschichten, die dort von Ohr zu Ohr wandern, beschreibt und den Himmel in der Nacht beobachtet, dann ist man ganz nah dran. Der Roman liest sich wie ein Rausch. Für alle, die gerne über die Flora und Fauna oder das Leben auf einer Insel lesen, ist dieser Roman eine Schatztruhe, randgefüllt mit Details, die das Herz berühren und mit der wilden Schönheit der schottischen Inseln verblüfft.
Die extremen Bedingungen auf der Insel spiegeln das zerrissene Innenleben, den Kampf gegen die Sucht wider. Zwischen den wilden Gezeitenströmen und krassen Wetterbedingungen, findet Amy ihre Ruhe, lebt im Einklang und widersteht ihrem Verlangen zur Flasche zu greifen.
Lieben Dank an den btb Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
1 Comment
Ina
15. November 2017 at 14:21? LG