Frida Kahlo wird einfach nie langweilig! Ihr Leben und ihr Wirken faszinieren mich immer wieder und sind inspirierender Quell zugleich. Dass sie bis heute noch für Überraschungen sorgen kann, beweist die neuste Veröffentlichung Frida Kahlo – Verschollene, zerstörte und kaum gezeigte Bilder von Helga Prignitz-Poda. Sie zeigt die Werke, die nur selten der Öffentlichkeit zugänglich, verschollen oder gar zerstört sind. Es sei vorweg angemerkt, dass ich dieses Buch jedem ans Herz lege, der sich schon mit dem Leben und den Werken Kahlos auskennt.
Insgesamt 125 unausleihbare Gemälde und Zeichnungen stellt Prignitz-Poda vor, ordnet sie in die biografischen Daten Kahlos ein, gibt neue Deutungsansätze für das Gesamtwerk und zeigt außerdem Irrtürmer der Rezeptionsgeschichte auf. Dank der Bilder der eng mit Kahlo befreundeten Fotografin Lola Álvarez Bravo sind fast alle Werke dokumentiert.
Dem Leser und Kahlo Fan werden so ganz neue Facetten der Arbeit Kahlos gezeigt. Ich hätte außerdem niemals gedacht, wie spannend die Hintergründe zum Kunst- und Sammlerbetrieb sein können. Prignitz-Poda gibt Aufschluss darüber, wo sich die Werke befinden, warum viele nicht ausgeliehen werden oder wie gefährlich es sein kann, Abbildungen von verschollenen Bildern zu zeigen. Das Layout ist, wie nicht anders vom Prestel Verlag zu erwarten war, mehr als gelungen. Der Satz von Bild und Begleittext ist stimmig und zieht den Leser in einen reißenden Lesefluss – da kann man auch über den Fehler hinwegsehen, dass ein Kapitel mitten im Satz abrupt endet.
Lieben Dank an den Prestel Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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