Wenn alle Gedanken ins Nichts führen, jeder Tatendrang mit der Hitze verpufft und der liebe lange Tag vor sich hin wabert und eigentlich erst am Abend vor der Eisdiele beginnt, ja dann befindet man sich im Sommerloch. Nicht, dass es nichts zu berichten gäbe, viel mehr ist die eigentliche Hürde, dass man sich selbst im Weg steht, denn auf einmal ist alles so unleidlich. Die hitzeabhängige Siesta dauert dann schon mal eine halbe Woche, in der die wenigen Gehirnzellen, die nicht dampfgegart sind, hauptsächlich damit beschäftigt sind, eine Sitzposition zu finden, die das Leben vielleicht erträglicher macht. Etwas neidisch gucke ich da auf deine Bilder aus den majestätischen Bergpanoramen, wo ich mir ein schattiges Plätzchen hinter dem dritten Felsen links vorstelle oder eine Abkühlung im Bergsee fantasiere. Ich kann es kaum abwarten, dass wir uns diese Woche endlich wiedersehen und du mir berichten wirst, ob es sich wirklich so zuträgt in den Alpen. Ab jetzt zähle ich ungeduldig die Tage, bis ich ohne große Gedanken zu verschwenden, in die Ostsee abtauchen kann.
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