Der Roman Das Gewicht eines Pianos von Chris Cander ist die Geschichte eines Pianos, das durch die Irrungen und Wirrungen der Zeit seinen Besitzer wechselt und so Schicksale miteinander verbindet.
Als 1962 die damals 8-jährige Katya ein wertvolles Blüthner-Klavier erbt, ist ihre Leidenschaft für die Musik besiegelt. Voller Hingabe widmet sie sich ihrem Spiel und das Piano begleitet sie sogar später, wenn sie mit ihrer Familie von Russland nach Amerika auswandert. Doch leider verliert sich jede Spur des Pianos während dieses Umzugs. Im kalifornischen Bakersfield sucht die 26-jährige Clara im Jahr 2012 wieder mal nach einer neuen Wohnung für sich und ihr Blüthner-Piano. Auch wenn Clara selbst nicht spielt, hängt sie an diesem sperrigen Ungetüm, dem einzigen Erinnerungsstück an ihren Vater. Als sie sich eines Tages dazu entschließt, sich endgültig davon zu trennen, wird ihr plötzlich bewusst, was wirklich wichtig ist. Damit beginnt Claras holpriger Selbstfindungstrip.
Raffiniert verknüpft Cander diese beiden Frauenschicksale miteinander und schickt den Leser auf einen ereignisreichen Roadtrip durch die Schönheit Kaliforniens. Nicht nur der materielle Ballast in Form des Pianos erschwert den Figuren ihren Weg, sondern vor allem die emotionale Last und die Familiengeheimnisse, an die sie sich immer wieder stoßen. Für den Leser gibt es viel zu entdecken. Canders Roman ist eine Hommage an die Irrwege des Schicksals, das aus Fremden Freunde macht.
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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