„Bitte Lebn“ – da steht es in dicken Lettern, knallrot auf eine graue Kreuzberger Hauswand geschrieben. So, dass es jeder sehen kann, der von Friedrichshain nach Kreuzberg den Weg über die Oberbaumbrücke nimmt. Mindestens sooft wie ich mir vorgenommen habe, dem Aufruf, sein Leben zu genießen, nachzukommen, hatte ich mir bereits vorgenommen, dieses Foto zu knipsen. Letzteres habe ich diese Woche endlich geschafft, „das andere, das mit dem Leben“ ist schon schwieriger. Sein Leben leben – was aus seinem Leben machen – machen, was einem Spaß macht – arbeiten, um zu leben oder leben, um zu arbeiten? Das alles miteinander in Einklang zu bringen, ist eine echte Herausforderung – als Kultur- oder Geisteswissenschaftler weiß man das. Doch dieser Schriftzug insbesondere mit der Kombination „Bonjour Tristesse“, wie es direkt daneben steht, macht mir jedes mal wieder Mut, wenn ich ihn sehe. Er sagt mir, dass ich alles richtig mache. Er nimmt den Druck, er lindert die Zukunftsängste und er besinnt auf das, was niemals falsch sein kann: Folge deinem Herzen!
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