Alles bleibt in der Familie von Lynne Sharon Schwartz

Der Roman Alles bleibt in der Familie von Lynne Sharon Schwartz dreht sich um eine Patchwork-Familie, die zusammen in einem New Yorker Mehrfamilienhaus auf der Upper West Side lebt.
Die Familienverhältnisse in diesem Roman sollen nur kurz zusammengefasst werden: Bea, ihr Mann Roy und die vier Kinder, zwei davon aus einer früheren Beziehung von Roy, leben auf der New Yorker Upper West Side. Die Ehe von Bea und Roy endet, weil dieser sich in Serena, die Frau eines Klienten, verliebt hat. Weil Serena sich aber irgendwann in die Schwester von Bea verliebt, verlässt sie Roy nach ein paar Jahren Ehe. Die beiden Frauen wünschen sich ein gemeinsames Kind und entscheiden sich getreu dem Motto „Alles bleibt in der Familie“, dass Roy der Vater wird. Der wiederrum hat gerade seine neue Frau, die Lehrerin seiner jüngsten Tochter, geschwängert. All das findet unter einem gemeinsamen Dach statt und wird durch weitere interessante Charaktere aka Familienmitglieder angefeuert.

Eine ungewöhnliche Familienbande, deren Dreh- und Angelpunkt Bea ist. Sie ist der Superkleber, der alles zusammenhält. In ihrer Küche bereitet sie nicht nur Caterings für andere Gesellschaften vor, sondern erzieht dort ihre Kinder, hütet ihre Enkelkinder, hält Rat mit der aktuellen Neuen ihres Ex-Mannes, hat eine Affäre mit dem Hausmeister – um nur ein paar „Pflichten“ des Alltags zu nennen. Während es allen anderen Familienmitgliedern mitunter nicht leicht fällt, ihre eigenen Gefühle zugunsten der Familie zurückzustellen, gelingt Bea genau das. Sie hat immer das große Ganze im Blick und gesteht sich darum auch keine Eifersüchteleien zu. Dennoch kann man sich zumindest dank Anna, Beas dementer Mutter, immer eines zynischen Kommentars zur ungewöhnlichen Gesamtsituation gewiss sein.

Die Familienverhältnisse in diesm Roman sind verworren, aber wie bei jeder Daily Soap findet man sich dort schnell ein und kann sich voll und ganz auf die familiären Entwicklungen einlassen, denn diese Familie wächst und wächst. Schwartz spinnt das Konstrukt der Patchwork-Familie weiter. Ihr Entwurf geht über die Stiefeltern hinaus und fängt damit sehr gut den gesellschaftlichen Istzustand des 21. Jahrhunderts ein. Alles bleibt in der Familie ist ein unterhaltsamer Gesellschaftsroman, der die unbegrenzten Möglichkeiten von Familie aufzeigt. Schwartz ist mit diesem Roman ein Plädoyer für das Miteinander gelungen.

Lieben Dank an der Kein & Aber Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!