Mit dem Manga Abe Sada 1 von Kazuo Kamimura, Hideo Okazaki und Masako Togawa komme ich nicht aus, ohne ein klein wenig auszuholen. Der zweibändige Titel Abe Sada basiert auf der historisch verbürgten Person Abe Sada, die 1936 ihren Geliebten im Liebesspiel erdrosselt hat. Der Skandal sorgte damals in Japan für großes Aufsehen, zumal Abe Sada auf der Flucht den von ihrem Geliebten entmannten Penis mit sich führte. Diese Geschichte inspirierte später nicht nur Filme und Bücher, sondern auch diesen Manga, der bereits 1976 entstand.
In Abe Sada 1 begleiten wir die frühreife Heldin dieser Geschichte, die sich hemmungslos ihrer Lust hingibt. Vor allem die Einstiegszene im Zoo, wo Aba Sada einen Elefanten quält, verweist bereits dort auf einen sehr ambivalenten Charakter, mit dem es der Leser schwer haben wird. Abe Sadas Leben ist vom Leid geprägt und dennoch mit vielen lustvollen Abenteuern gespickt. Der Leser wird von der Frage getrieben, wie es zu einem derart entsetzlichen Höhepunkt kommen wird. Darum nimmt sich der erste Teil Zeit und lässt uns Abe Sada mit all ihren Facetten kennenlernen.
Der Manga besticht mit stimmungsvollen Bildern, einer Atmosphäre, die über die Seiten schwappt, explizite Sexszenen und ganz vielen Einblicken in den damaligen japanischen Alltag. Kamimuras Bilder sind gewaltvoll und poetisch zugleich. Die faszinierende Persönlichkeit der Abe Sada wird hier mit großer Spannung und Lust inszeniert.
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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