Er ist irgendwie schon immer da gewesen, immer ein bisschen versifft, er wird scheinbar von Geisterhand befüllt und eigentlich bedient sich doch nicht wirklich einer an ihm, der Kaugummiautomat. Er ist ein Mysterium des Alltags. Schon vor einer ganzen Weile bin ich wieder auf dieses Mysterium gestoßen, als es auf einmal Taschenmesser gab. Ein wenig verstört stand ich vor diesem kleinen „Waffenschrank“. Taschenmesser für ein paar Cents, damit sich jeder Halbwüchsige bis unter die Zähne bewaffnen kann – Es weht ein rauer Wind durchs Kinderzimmer. Selbst ernanntes Ziel: Wo sind sie die guten alten Ringe aus dem Kaugummiautomaten – DAS Symbol romantischer Szenerie? Golf und Tennis Balls, Sticky Hands, Schlüsselanhänger, Taschenmesser, Flummi – ein Altbekannter- und irgendwas krell gefärbtes Rundes… bestimmt DAS Kaugummi – was wohl zum Verzehr geeignet ist, gibt es für ein paar mehr oder weniger Cents. Aber ich habe auch den Heiligen Gral gefunden. Einen Automaten mit Ringen – für unschlagbare 20 Cent. Für ein paar Minuten konnte man hier zwei Damen – meine Mutter und mich – beobachten, wie sie hektisch in ihren Taschen kramten und nach jedem erdrehten Gegenstand in Freude ausbrachen.Auch wenn meine Mutter sich schon an ihrem scharfkantigen, aber sehr niedlichen Ring verletzt hat und meine Ausbeute in der Gegend rumliegt, aber das äußerst dekorativ, würden wir 20 Cent immer wieder zu diesem Fenster hinauswerfen. Lang lebe der Kaugummiautomat!
3 Comments
Anke
7. November 2012 at 11:44Wundervoll…und so viele Bilder von unterschiedlichen Exemplaren…Wer hat ihn nicht geliebt und wurde immer mal wieder in die Versuchung geführt, an dem Rädchen zu drehen, um dann doch immer wieder festzustellen, dass die Kaugummis nicht schmecken und sonstiger Inhalt doch ziemlich fraglich war?
Auch ich werde wohl meine Augen durch die Stadt schweifen lassen, ob auch Halle eine so zahlreiche Auswahl bietet!!!
paetzilore
7. November 2012 at 15:23Als Kind war ich total verrückt nach diesen slimy-Klebehänden, die es im Kaugummiautomat mal gab. Man konnte sie gegen die Wand werfen und sie sind daran kleben geblieben. Die Klebehände waren auch noch neonfarben – ein absolutes Highlight! Danke fürs dran Erinnern 🙂
Wunstkunst – Ein Crowdfunding Projekt | MADE OF STIL - Blog über Mode, Vintage, Musik, Literatur, Kunst, Kultur, Berlin
12. Juni 2014 at 9:06[…] was es mit diesem Ding auf sich hat: Statt Zigaretten wird hier Kunst gezogen. Ähnlich den Kaugummiautomaten von früher, die in Berlin zwar noch an der einen oder anderen Ecke anzutreffen sind, ansonsten […]