Auf die deutsche Übersetzung der Winternight-Triologie von Katherine Arden freue ich mich schon lange! Mit dem ersten Band Der Bär und die Nachtigall legt die Serie nun einen gelungenen Start hin und hält alles bereit, was ich an einer Fantasygeschichte so liebe: eine starke weibliche Heldin und ein reich gedecktes, märchen-inspiriertes Setting.
Den Leser verschlägt es in ein Dorf im Norden Russlands, dort lebt Winter fast das ganze Jahr andauern und der Schnee ganze Häuser bedeckt. Wasja macht diese verwunschene Einöde nichts aus, sie verbringt die Winternächte mit ihren Geschwistern bei einem Feuer und lauscht den Geschichten der alten Dunja.Nachdem Wasjas Mutter gestorben ist, heiratet ihr Vater erneut und bringt eine Frau aus Moskau nach Hause. Ihre neue Stiefmutter ist sehr fromm und verbietet ihrer Familie und ihren Angestellten die Hausgeister zu ehren und kleine Gaben zu lassen. Wasja spürt jedoch, dass viel mehr hinter diesen Opfergaben steckt. Tatsächlich leidet nun die Ernte, böse Kreaturen des Waldes nähern sich der Hausgemeinschaft und Unglück scheint das Dorf heimzusuchen. Im Geheimen verbündet sich Wasja trotzdem mit den Dämonen und Geistern des Hofes, um ihre Familie zu retten. Ihre Stiefmutter dagegen, geht immer entschiedener gegen ihre rebellische Stieftochter vor. Wasja soll so schnell wie möglich verheiratet oder in ein Kloster geschickt werden.
Auch wenn sich Arden von der russischen Mythologie inspirieren ließ, liest sich der erste Band selbst wie ein altes Märchen, das von Generation zu Generation weitererzählt wird. Die winterliche Atmosphäre und spannende russische Sagenwelt erwachen durch Ardens wunderschöne Prosa zum Leben und ziehen den Leser in seinen Bann. Ihre Serie ist ein stimmungsvoller Begleiter für lange Winterabende – ich freue mich schon auf den nächsten Band!
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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