Was sind deine Lieblingsplätze in Berlin? Würde man mich das fragen, wäre seit Sonntag definitiv der Spreepark Plänterwald im Bezirk Treptow dabei. Schade bloß, dass man das Gelände nur im Rahmen einer Führung betreten darf, denn der ehemalige Vergnügungspark ist seit 2001 geschlossen und das gesamte Areal liegt seither brach. Was dich dort erwartet? Neben umgekippten Dinosauriern, dem alten Riesenrad und weiteren übrig gebliebenen Fahrgeschäften wie der Wildwasserbahn oder dem Tassenkarussell, die zusehends von der Natur geschluckt werden, erfährst du im Prinzip alles zur Entstehung, Geschichte, zu den Problemen und dem „Kampf“ mit dem Berliner Senat zur Erhaltung des Spreeparks und schließlich zum traurigen Ende des Spreeparks im Jahr 2001. Geleitet und vorgetragen wird das Ganze sehr smart, witzig und mit einer ordentlichen Portion Zynismus von Christopher Flade, der bis heute mehrmals wöchentlich 2-stündige Führungen durch den ehemaligen Spreepark für jeweils 15€ pro Person anbietet. Hat man anfangs vielleicht nur ein paar Schlagworte aus den Medien im Kopf wie „Peru“, „Drogenschmuggel“ und „Schwarzgeld“, so wird man im Laufe der Führung eines Besseren belehrt und erfährt die wahre Geschichte und die Hintergründe um Norbert Witte und seiner Familie, die den Spreepark nach der Wende zu großem Erfolg verhelfen wollten, dann jedoch tragisch scheiterten.
Weitere Informationen zum Spreepark, seiner unglaublichen Geschichte, seiner Zukunft, den Möglichkeiten einer Wiederbelebung usw. gibt es zum Nachlesen auf der ebenfalls von Christopher Flade betriebenen Website des Spreeparks. An einer Führung teilzunehmen oder ein Getränk im Café Mythos zu sich zu nehmen, welches sich direkt am Besuchereingang befindet, kann ich nur wärmstens empfehlen. Alle Einnahmen fließen in die laufenden Kosten des Spreeparks.
6 Comments
Nicole
18. Juni 2013 at 13:40OOooOOH! Ich will ein Foto mit dem Dino <3. Machst du jetzt extra coole Sachen, weil ich nicht da bin??
xamila
18. Juni 2013 at 14:28Unheimlich spannend und traurig zugleich. Ich kannte die Geschichte gar nicht, kann mich aber an meinen Besuch dort als Kind noch gut erinnern. Schade das alles so zerfällt. Berlin wäre um eine tolle Attraktion reicher. Umso faszinierender aber auch, das etwas Verlassenes und Zerstörtes doch auch so schön sein kann.
Großartiger Beitrag!!!
Karina
18. Juni 2013 at 14:43@ Xamila: Ebenfalls sehr schöne und passende Worte 🙂
Jenny vom Fuchsbau
18. Juni 2013 at 20:47Wow, beeindruckende Bilder! Ein verlassenes Kinderparadis… Schade das viele Teile so zerfallen, kenn den Park selber garnicht aber da wars sicher mal superschön!
Das Deutsch-Französische Volksfest | MADE OF STIL - Blog über Mode, Vintage, Musik, Literatur, Kunst, Kultur, Berlin
9. Juli 2013 at 11:21[…] Parallelwelt, wenn auch nur mit begrenztem Zugang, ist der Spreepark Plänterwald, über den du hier schon berichtet hast. Weitere “Fluchtmöglichkeiten” für einen Weddinger sind die […]
Nadja
11. Januar 2014 at 11:31Ich habe die Führung gemacht, wegen deiner tollen Empfehlung. Es gibt mittlerweile 2 Guides und wegen deinem Artikel habe ich mich extra für Christopher entschieden und es war wirklich grandios mit wie viel Hingabe und Wissen er die Führung gemacht hat. Ich glaube ich war noch nie bei einer so interessanten Führung. Danke für deinen Tip!