Berlin Literatur - Was ich gerade lese!

Ansgar Oberholz – Für hier oder zum Mitnehmen?

Das Café St. Oberholz am Rosenthaler Platz

Das Café St. Oberholz am Rosenthaler Platz

Kurze Vorgeschichte – Mein Besuch im St. Oberholz:

Kürzlich verirrte ich mich mit einer Freundin ins St. Oberholz am Rosenthaler Platz. Man mag mich für verrückt erklären, aber bis dato war mir nicht bewusst, dass das St. Oberholz scheinbar der Treffpunkt für Künstler, Medienmenschen und die Berliner Boheme ist. Wir suchten eigentlich nur ein nettes Plätzchen zum Kaffee trinken und plötzlich fanden wir uns inmitten von Berlins Hipstermania wieder. Nachdem wir uns an der Theke einen Kaffee holten, suchten wir in dem völlig überfüllten Café mühselig nach einem freiwerdenden Tisch, doch leider sah ich die Sitzplätze vor lauter Apple Mac Books nicht mehr. Soweit das Auge reicht nur Notebooks des Herstellers mit dem Apfel und dahinter Menschen, einer durchgestylter als der andere. Während ich mich noch etwas paralysiert fragte, wo ich hier eigentlich gelandet bin und wir nach vergeblicher Sitzplatzsuche mit Kaffee und Kuchen bereits wieder auf dem Weg ins untere Geschoss waren, bot uns ein netter junger Mann zwei Plätze an seinem Tisch an. Dankend setzten wir uns dazu und auch wenn es direkt am Treppenaufgang nicht sonderlich gemütlich war, fühlte auch ich mich plötzlich wohl und genoss das Geschehen und die Menschen um mich herum. Ich fragte mich, wie es möglich ist, dass ein Café diese spezielle Art von Menschen anzieht wie ein Magnet. Meine Begleitung klärte mich auf „Es gibt da dieses „Free-W-Lan-für-alle-Konzept“ und die Entstehungsgeschichte des Cafés ist in einem Roman, geschrieben vom Inhaber des St. Oberholz, festgehalten“. Aha, aha – mein Interesse war geweckt und so kaufte ich mir auf direktem Wege das Buch mit dem Titel Für hier oder zum Mitnehmen? von Ansgar Oberholz.

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Für hier oder zum Mitnehmen? – St. Oberholz – der Roman von Ansgar Oberholz

Der Roman beschreibt die Anfänge des Cafés und schildert auf humorvolle und sympathische Weise die Startschwierigkeiten des Neu-Gastronoms Ansgar Oberholz. Statt Werbung für das Café zu machen, sind es immer wieder sein Team, Berliner Obdachlose und andere skurrile Gestalten, die ihm das Leben schwer machen. Statt Flyer drucken, wird eine Geistesaustreibung vorgenommen, statt Gäste zu akquirieren, werden dem Chef Affären angehängt und statt sich auf das Geschäft zu konzentrieren, muss sich Ansgar Oberholz immer wieder mit Obdachlosen, Drogenjunkies und Handelsvertretern des größten Erfrischungsgetränkeherstellers der Welt herumschlagen. Für hier oder zum Mitnehmen? zeigt das Risiko von Start-Ups und dass man bis an seine Grenzen gehen muss, um Erfolg zu haben. Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen, ist unterhaltsam und liefert viele lustige Anekdoten und Hintergründe des Gastronomielebens. Empfehlenswert auch für Nicht-Berliner und Nicht-Gastronome!
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No Comments

  • Reply
    Nichael
    23. April 2013 at 10:35

    „als Experte für Phänomene des neuen Arbeitens“ – wie cool dieser Satz ist:)

  • Reply
    Ken Takel
    23. April 2013 at 11:45

    Da saß ich auch schon drin und habe große Pläne für meine kreative Karriere geschmiedet :o)

    • Reply
      Nichael
      23. April 2013 at 12:02

      Wenn das nur da geht, sollte ich mein Näschen auch mal reinstecken…

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