Auch der zweite Band „Ein gedeckter Tisch“ des Manga Der Mann meines Bruders von Gengoroh Tagame enttäuscht nicht! Im Gegenteil, ich habe die Charaktere sogar sehr vermisst. Während Mike seine Entdeckungsreise in Ryojis Vergangenheit fortsetzt, akzeptiert Yaichi immer mehr die Homosexualität seines Bruders und versteht, wie wichtig es ist, das Menschliche an erster Stelle zu setzen. Damit folgt er seiner Tochter mit gutem Beispiel, die sich schnell mit ihrem Onkel verbündet hat.
Außerdem wächst die kleine Gemeinschaft, denn wir lernen endlich Kanas Mutter kennen und erhalten Einblicke in die gescheiterte Ehe Yaichis. Moderne Lebensentwürfe, wie eine geschiedene Ehe mit geteiltem Sorgerecht und ein schwuler Onkel, werden hier auf wunderschöne Art gezeichnet.
Während im ersten Teil der Fokus auf der Entfremdung beider Brüder und dem Eintreffen des Fremden lag, setzt der Der Mann meines Bruders 2 nun voll und ganz auf Zusammenhalt. Auch wenn kein großes Drama in diesem Band ins Haus steht, kommen so langsam kleine wichtige Steine ins Rollen. Die neu gefundene Familie muss sich gegen ihre konservative Außenwelt behaupten. Vor allem Yaichis Charakter wächst. Er wird aufgeschlossener und reicht sogar einem Jungen in Not die Hand, die er seinem Bruder noch verwehrt hat.
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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