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Die Zerbrechlichkeit der Welt von Kees van Beijnum

die-zerbrechlichkeit-der-weltDer Schauplatz des Romans Die Zerbrechlichkeit der Welt von Kees van Beijnum sind die Tokioter Kriegsprozesse. Im Jahr 1946 wir der niederländische Richter Rem Brink als Teil eines internationalen Gerichts nach Tokio geschickt, um dort die japanischen Kriegsverbrechen aufzuklären. Während die Arbeit der Prozesse nur als Rahmenhandlung dient, treibt ihn die Affäre mit der Sängerin Michiko aus dem Elfenbeinturm der Anwälte und Richter hinaus in das echte Leben Tokios.
Das Tokio der Nachkriegszeit liegt in Trümmern. Während man im Krieg noch gemeinsam gegen den Feind gekämpft hat, kämpft nun jeder gegen jeden um das nackte Überleben. Auf sehr beeindruckende Weise gelingt es Van Beijnum die Nachkriegszeit zu beschrieben, die vielleicht sogar schlimmer war als die Zeit des Krieges. Das Leben auf dem Land und in der Stadt wird gezeigt und sind raffiniert miteinander verknüpft. Van Beijnum spinnt ein interessantes Dreiergespann: Zum einen Brink, der entrückt vom echten Leben Tokios über die Verbrechen des Krieges urteilen soll, dann Michiko, die sich als Frau durch das Leben in der Stadt schlagen muss und schließlich ihr Cousin Hideki, der als Invalide aus dem Krieg zurückkehrt und bei seiner Familie auf dem Land lebt. Drei Charaktere, die weiterstrampeln und nicht aufgeben, die das Grauen des Krieges nicht verrottet hat.

Van Beijnum gewährt den Leser einen interessanten Einblick in eine Zeit, über die man viel zu wenig liest. Dabei gelingt ihm ein spannender wie schonungsloser Blick in das Leben der Überlebenden. Es ist die Geschichte einer Liebe, die noch unmöglich ist, aber die Hoffnung macht auf ein Miteinander, Seite an Seite.

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Lieben Dank an C. Bertelsmann für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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