Im letzten Jahr ist es mir doch tatsächlich gelungen, unseren Blog jede Woche mit mindestens einem literarischen Häppchen zu bestücken. Denn ich treibe mich nicht nur auf Flohmärkten herum und knipse zwischendurch mal ein Outfit, sondern verbringe vor allem viele viele Stunden mit Lesen. Vielleicht ist genau das mein Geheimnis, ein erfolgreiches Slow Fashion Leben zu führen: Lesen statt Shoppen.
Doch für alle Bücher ist hier einfach kein Platz. Deshalb habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, am Ende oder Anfang jeden Monats einen kurzen literarischen Rückblick zu geben. All die Bücher, die hier immer in hübsch arrangierten Bergen gezeigt werden, werden auch irgendwann gelesen – versprochen. Ich möchte außerdem darauf hinweisen, dass das „Wie viel“ dabei keine Rolle spielt, sondern die Lust am Lesen geweckt werden soll.
Was ich im Januar gelesen habe:
Der Roman We Are Okay von Nina LaCour ist im letzten Jahr auch wegen seines hübschen Covers in aller Munde gewesen. Ich persönlich war kein großer Fan davon, dafür aber umso mehr an Nina LaCour interessiert. Darum habe ich einfach mit ihrem neuesten Werk den Anfang gewagt. We Are Okay ist vor allem ein sehr emotionales Leseerlebnis, das Themen wie Einsamkeit und Verlust verhandelt. Hat man den Roman gelesen, dann versteht man auch, dass das Cover sehr gut gewählt ist – jetzt bin ich doch noch Fan.
Während unseres Städtetrips nach Malaga habe ich den Roman Hot Milk von Deborah Levy, der ebenfalls in Andalusien spielt, gelesen. Die Geschichte zwischen Mutter und Tochter, die sich beide aneinander klammern und dabei ihr eigenes Leben verpassen, wird in einem sehr stimmungsvollen Setting erzählt. Für mich ist Levy sprachlich ein wahrer Genuss, darum habe ich ihren Roman diesmal auch im Original gelesen.
Am 15.2. erscheint Hot Milk (dt. Heiße Milch) bei Kiepenheuer & Witsch.
Der Roman Little Fires Everywhere von Celeste Ng war meine heiß ersehnte Veröffentlichung aus dem letzten Jahr. Ihr Debüt hat mich begeistert, umso mehr habe ich mich auf ihren neuen Roman gefreut. Zum Glück hat Celeste Ng mich mit ihrer konfliktgepflasterten Vorstadtidylle nicht enttäuscht.
Am 20.4. erscheint Little Fires Everywhere (dt. Kleine Feuer Überall) bei dtv.
Die Autorin Jami Attenberg steht schon lange auf meiner Lesewunschliste. Mit ihren Debütromen Die Middlesteins – den Karina hier schon vorgestellt hat – habe ich nun den Einstieg gefunden und freue mich schon auf alles Weitere von ihr. Auch ich habe ihren Roman verschlungen. Im Mittelpunkt steht die jüdische Familie Middlestein, deren Familienoberhaupt und Problem allen Übels Edie ist. In Etappen wird von ihrer Fettsucht erzählt, die sich wie ein alles verschlingendes Monster den Alltag aller Familenmitglieder einverleibt und ein Problem nach dem anderen verursacht. Attenberg gelingt es auf eindringliche aber sehr hurmorvolle Weise, die im Keller schlummernde Leiche einer jeden Familie zu sezieren.
Den Roman Schnell dein Leben von Sylvie Schenk habe ich hier schon vorgestellt. Darum möchte ich gar nicht mehr so viele Worte darüber verlieren. Außer vielleicht, dass Sylvie Schenk eine echte literarische Entdeckung für mich ist.
In noch nachweihnachtlicher Märchen-Stimmung habe ich den Roman The Dollmaker of Krakow von R.M. Romero gelesen. Es ist eine wirklich stimmungsvolle Geschichte, die während des zweiten Weltkrieges in Polen spielt. Zwischen all den Grausamkeiten, die sich während dieser Zeit ereignet haben, gab es dennoch kleine magische Momente voller Hoffnung. Der Dollmaker ist ein Sinnbild für alle, die ihren Beitrag geleistet haben und den Gräueltaten des NS-Regimes mit Menschlichkeit entgegengetreten sind. Romero ist hier eine wunderbare Geschichte gelungen, die Mut macht und wieder einmal beweist, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen.
Außerdem durfte ich diesen Monat schon zwei Neuerscheinungen aus dem Februar lesen. Die Debütromane Idaho von Emily Ruskovich und Garten, Baby! von Christine Zureich. Beide Romane werde ich im Laufe des Monats noch ausführlicher vorstellen. So viel sei an dieser Stelle aber schon verraten, beide Romane habe ich mit großem Lesegenuss verschlungen.
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