Mit ihrem Debüt Washington Black erzählt Esi Edugyan die unglaubliche Reise eines kleinen Jungen, der zu einem Mann heranwächst und sich aus den Fesseln seiner Zeit befreien kann. Als Washington Black auf den Wissenschaftler und Naturforscher Christopher Wilde trifft, ist er ein elfjähriger Feldsklave, der kein anderes Leben kennt als die Zuckerplantage auf Barbados, auf der er geboren wurde. Wash wird zunächst als Diener ausgewählt, mausert sich aber sehr schnell zum unverzichtbaren Assistenten von Wildes Forschungen und Erfindungen.
Während beide auf Augenhöhe an Wildes Idee eines Flugschiffs arbeiten und Wash sein Talent für naturalistische Zeichnungen entdeckt, nimmt der grausame Sklavenalltag weiter seinen Lauf. Als sich die Lage auf der Plantage schließlich zuspitzt, fliehen Wilde und Wash im „Wolkenkutter“ von der Insel. Damit beginnt eine abenteuerliche Reise, die die beiden auf der Flucht entlang der Ostküste Amerikas führt und schließlich zu einem abgelegenen Außenposten in der Arktis. Dort trennen sich ihre Wege und Wash muss einsehen, dass er nur sich selbst vertrauen kann und sein Schicksal allein in die Hand nehmen muss. Seine Reise führt ihn weiter nach Kanada, England, Amsterdam und Marokko, dort wächst er zu einem Mann heran, der die Welt und seine Chancen kennenlernt, vom Rest der Gesellschaft jedoch unterschätzt bleibt.
Esi Edugyan beweist mit ihrem Roman, ihr Talent dafür Geschichten zu erzählen. Dem Leser gewährt sie durch Washs unglaubliche Reise Einblicke in die gegenwärtige Zeit und die Umstände sowie Misstände, denen viele hilflos erlegen sind. Selbst mit dem Ende der Sklaverei ist Wash dem Rassismus ausgeliefert und muss sein Können und seinen Wert immer wieder unter Beweis stellen.
Liebe Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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