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Unterwegs: Das Technikmuseum Berlin

Technikmuseum

„Einmal zum Technikmuseum, bitte!“, das war der fromme Wunsch meines Vaters. Gleich schossen mir Kindheitserinnerungen an langweilige Technikausstellungen und Automessen in den Kopf. Meine Mutter und ich konnten nur müde die Augen verdrehen. Aber unserem geliebten Andel einen Wunsch abschlagen, das ist leider unmöglich. Der Webstuhl am Eingang ließ mein Herz sofort höher schlagen und ich ahnte, dass es sich hier vielleicht doch aushalten lässt. Wir staunten nicht schlecht, dass es da eine Ausstellung zur Schmuckproduktion und Textiltechnik gibt. So blieben die Damen unter sich – dies ist ein kleiner Rundgang.Technikmuseum Berlin

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Was haben dieses Minikleid und ein Topfkratzer gemeimsam? Sie sind beide gestrickt – nein, das Hemd neben dem Minikleid ist nicht der Topfkratzer. Es handelt sich ebenfalls um ein Maschenkleid.

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Apropos gestrickt: „Gefahren Im Haushalt“ von Patricia Waller.

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Neben den Strukturen der Textiltechnik spielt auch die Produktion und damit einhergehend die Konsumierung eine Rolle.

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Die Künstlerin Rachael Howard beschäftigt sich mit dem Textilkonsum und zeigt in ihrer Arbeit „Work in an Indian Embroidery Factory“ (1999) den Ablauf in einer indischen Stickereifabrik.

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Nicht nur die Produktion von Kleidung, auch das Recyceln von Stoffen wird thematisiert. Ausgestellt ist eine Handtasche aus Plastiktüten und Orangennetzhandschuhe der Textildesignerin Ulrike Petri. Technikmuseum Berlin
Auf Maschen und gewebte Stoffe folgt die Technik der Kunstblumenherstellung. Ja genau, es handelt sich um künstliche Blumen und Sträußchen, die man heute nur noch verstaubt in den dunkelsten Ecken findet. In der Ausstellung ist die Produktion der künstlichen Blumen dokumentiert. Es ist schon erstaunlich, dass im 18. Jahrhundert jedes Blütenblatt von Hand ausgestanzt wurde, bevor es kunstvoll zu einer Blume oder einem Sträusschen gebunden wurde. Dies ist das Erste und wird auch wohl das einzige Foto bleiben, dass ich von diesem künstlichen Firlefanz aufnehmen werde.Technikmuseum BerlinWeiter geht es mit der Hutproduktion. In der Ausstellung wird die Hand- und Maschinenarbeit thematisiert. Dabei stehen historische und zeitgenössische Hüte aus Stroh und Filz im Zentrum. Ganz klar würde ich mir einen der Strohhüte aussuchen!

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In der Teilausstellung Schreib- und Drucktechnik habe ich eine Schreibmaschine entdeckt, für die ich meinen geliebten Laptop sofort verlassen würde. Auch wenn ich auf Bequemlichkeiten, wie das Löschen und Einfügen und überhaupt auf alles andere verzichten müsste.

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In der Papiertechnikausstellung gibt es einen Schaukasten mit Origamikunst.

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In der Ausstellung zur Schmuckproduktion hätte ich mich am liebsten um das eine oder andere Schmuckstück bereichert. So zum Beispiel mit diesem Fischchenarmreif, den ganz sicher jemand dort für mich abgegeben hat.

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Weiter geht es zur Kofferproduktion. In dieser Ausstellung habe ich mein ganz kleines Ich wiedergefunden, das regelmäßig sein Köfferchen gepackt hat, um lieber bei Oma zu wohnen. Technikmuseum Berlin

Das Beste zum Schluss. Beim Anblick dieses Helmtaucheranzugs fühlte ich mich wie an Bord der Nautilus – als würde ich gleich  mit Kapitän Nemo ein paar Seegurken ernten.

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Natürlich gibt es da noch viel viel mehr zu bestaunen. Ein Sonntagnachmittag reicht einfach nicht aus. Ein kleiner Tipp, um mal zu verschnaufen, sind die Strandkörbe in der Sonderausstellung Windstärken. Hier kann man sich zurücklehnen und Enten im Wind genießen. Kurz vor Schluss haben wir denn endlich auch unser Andel wiedergefunden und mussten feststellen wie unterschiedlich wir die Ausstellung gesehen haben.

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No Comments

  • Reply
    Mia
    22. Oktober 2012 at 23:57

    Verrückt, das macht ja echt was her…da will ich auch hin! Und deine lieben Elstern und du dürfen gern nochmal mit an einem Sonntagnachmittag. Echt schöne Fotos!

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