Bastian Asdonk trifft mit seinem Debütroman Mitten im Land den Nerv der Zeit, in der altes Gedankengut wieder ans Tageslicht „gekitzelt“ wird und die politische Mitte zu verrutschen droht.
Der anonyme Erzähler dieser Geschichte hat den stressigen Alltag in der Großstadt hinter sich gelassen und folgt dem Ruf des Landlebens für einen bewussteren und entschleunigten Lebensstil. In einem Haus am See richtet er sich dieses neue Leben ein. Statt einem Tag voller Meetings erwartet ihn nun die körperliche Arbeit eines Selbstversorgers. Der Anfang ist nicht leicht, da sein Körper sich in Form von einer Allergie gegen das Landleben wehrt. In kleinen Schritten kommt er jedoch langsam an. Seine Ankunft bleibt aber in der Dorfgemeinde nicht unbemerkt. Schnell wird ihm klar, dass das friedliche Leben auf dem Land seinen Preis hat. Die Fassade der scheinbaren Idylle beginnt zu bröckeln. Der Außenseiter wird zum Störfaktor, der mit allen Mitteln bekämpft wird. Knietief watet er nun im rechten Schlamm und findet keinen Halt. Wird es ihm gelingen, seine mühevoll eingerichtete Bastion zu halten?
Asdonk strickt eine Horrorgeschichte, die alltäglich und so lebensnah ist, dass der Leser sofort ein paar Bilder vor Augen hat. Das rechte Gedankengut verlockt unter dem Deckmantel einer schönen Welt mit noch hübscheren Phrasen. Asdonk gelingt ein Ende, das so konsequent wie erschreckend ist. Das eigene Wohl siegt. Das Wohl der Allgemeinheit scheitert an diesem Egoismus, weil man doch einfach nur seine Ruhe will.
Lieben Dank an den Kein & Aber Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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New In: Bücher im September
28. Oktober 2016 at 9:43[…] dem Debütroman Mitten im Land von Bastian Asdonk verschlägt es den namenloser Erzähler vom hektischen Trubel der Großstadt in […]