Fast zwei Wochen ist unser Island Roadtrip schon wieder her und trotzdem zehre ich immernoch jeden einzelnen Tag von den Erinnerungen, den Bildern und den einmalig schönen Erlebnissen. Island ist ein Traum für Naturliebhaber und Abenteuerlustige und ich kann eine Reise dorthin zu 100% jedem empfehlen. Ich möchte meine Erfahrungen und Tipps für einen Island Roadtrip gerne mit euch teilen und habe deswegen einen kleinen Travel-Guide für euch gefertigt. Here we go.
1. Reisezeit
Fragst du einen Reiseführer nach der besten Zeit für einen Island Urlaub, so wird er dir ausspucken, dass die Monate von Juni bis August sich am besten eignen, da diese Monate mit Temperaturen bis maximal 20 Grad am mildesten sind. Das ist auch richtig, allerdings muss man auch wissen, dass diese Monate am touristischsten sind. Island ist kein Geheimtipp mehr und mittlerweile kommen pro Jahr mehr Touristen in das Land als es Einwohner hat. Wir haben uns für die Zeit Ende August bis Anfang September entschieden und ich hatte gehofft, dass es zu dieser Zeit schon leerer sein würde als eventuell im Juni oder Juli. Ob es das war, kann ich im Vergleich nicht beurteilen – an sich waren die Hauptattraktionen Islands rund um den Golden Circle schon recht gefüllt. Je weiter man aber von Reykjavik wegfährt, desto einsamer wird es und manchmal sieht man lange Zeit kein einziges anderes Auto auf der Straße. Würde ich nochmal nach Island gehen, würde ich vermutlich im Mai oder Ende September fahren, einfach um den Touristenströmen aus dem Weg zu gehen.
Mit dem Wetter kann man Glück oder Pech haben. Auch im Sommer kann kann es nur 10 Grad sein, außerdem regnet es gerne und viel und der Wind ist stark. Generell wechselt das Wetter schnell, deswegen sind Regenjacken und wasserdichte Wanderschuhe das A und O auf der Island-Packliste.
2. Die Route
Wir waren für 12 Tage in Island und haben die Insel einmal umrundet. Es gibt eine Hauptstraße, die Ringstraße Nummer 1, welche um die gesamte Insel führt und insgesamt 1332 km lang ist. Die Strecke ist absolut machbar in der Zeit ohne sich zu hetzen. Wir haben fast jede Nacht eine andere Unterkunft gehabt und mussten so ohnehin jeden Tag eine gewisse Etappe zurücklegen. Auf dem Weg haben wir schließlich immer Abstecher gemacht, sind gewandert oder haben uns etwas angeguckt. Ich habe die Unterkünfte so gebucht, dass wir keinen Tag länger als 3 Stunden im Auto sitzen mussten. Hätten wir anders geplant und hätten zum Beispiel von Reykjavik aus Tagesausflüge gemacht, hätte man die Strecken immer doppelt zurücklegen müssen und der gesamte Norden der Insel wäre nicht machbar gewesen. Dabei hat mir vor allem der Norden Islands gut gefallen, dazu aber später noch einmal mehr.
3. Mietwagen
Ohne Mietwagen geht auf Island gar nichts. Das haben wir sofort bei der Ankunft am Flughafen gemerkt, denn JEDER Ankommende geht zu den Rental Cars. Ratsam ist es auf Island einen 4×4 Geländewagen zu mieten, denn einige Straßen sind nicht befestigt und dürfen nur mit Allradantrieb befahren werden. Wir haben den kleinsten und vermeintlich billigsten 4×4 genommen, der im Vorfeld buchbar war, einen Suzuki Jimny. Der Jimny hat uns zwar immer ans Ziel gebracht, war aber definitiv keine gute Wahl. Der Jimny ist ein Spritfresser (wir mussten fast jeden Tag tanken) und ein anderes Auto mit niedrigerem Verbrauch hätte sich im Nachhinein gelohnt. Außerdem kann ich nur empfehlen, nicht bei AVUS/Budget zu buchen, sondern Hertz oder Europcar zu wählen, auch wenn diese etwas teurer sind. Spätestens bei der Ankunft am Flughafen werdet ihr merken wieso: AVUS/Budget sind komplett überbucht und wir mussten mitten in der Nacht noch 2 Stunden in der Schlange warten, bis wir unser Auto bekamen. Lasst euch vor Ort auch keine zusätzliche Versicherung aufschwatzen, dies ist meiner Meinung nach nur Geldmacherei. Wichtig ist aber, dass ihr im Vorfeld bei der Buchung schon auf eine Versicherung achtet. Unseren Mietwagen haben wir über billiger-mietwagen.de gebucht.
4. Sehenswürdigkeiten und Must See’s
In Island gibt es unendlich viel zu sehen und es ist quasi unmöglich alles mitzunehmen. Hinter jedem Berg verändert sich die Landschaft und aus dem Auto zu schauen und diese spektakuläre Natur an sich vorbeiziehen zu sehen, ist eigentlich schon Abenteuer genug. Ich würde behaupten, wir haben uns auf unserer Reise sowohl Dinge angesehen, die man dort gesehen haben muss, als auch ein paar geheime Ecken erkundet. Zum Beispiel haben wir völlig unerwartet einen einsamen Hot Pot mit Blick aufs Meer entdeckt, was einfach ein unglaubliches Gefühl war, nachdem wir zwei Tage zuvor beim „alte Schwimmbad“ Seljavallalaug waren und keine Lust hatten dort schwimmen zu gehen, weil es komplett überfüllt war.
Hier kommen also meine Island-Highlights:
- Der große Geysir
- Secret Lagoon – Gama Laugin
- Gulfoss
- Landmannalaugur
- Seljalandsfoss
- DC-4 Plane Wreck
- Black Beach
- Skogafoss
- Jökulsarlon & Diamond Beach
- Secret Hot Pot
- Dettifoss
- Namafjall
- Blaue Lagune
- Reykjavik
Was wir nicht geschafft haben, aber gerne gemacht hätten:
- Whale Watching in Husavik oder Akureyi
- Nordlichter sehen (das kann man aber natürlich nicht planen)
5. Unterkünfte
Island ist teuer und das gilt vor allem auch für die Unterkünfte. Wir haben alle Unterkünfte über booking.com oder airbnb.com gebucht und sind meist in kleinen, gemütlichen Guesthouses untergekommen. Diese sind nicht mit Hotels nach deutschem Standard zu vergleichen – meist handelt es sich hier um ein kleines Zimmer mit Gemeinschaftsbad und Küche. Die Preise schwanken hier zwischen 120€ bis 160€ pro Nacht (meist ohne Frühstück), was einem mittleren Preisniveau in Island entspricht. Im Nachhinein kann ich alle Unterkünfte, in denen wir waren zu 100% empfehlen. Besonders gut haben mir die Camping Pods gefallen, die sogar mit Abstand am billigsten waren, und ein Holzhäuschen in den unendlichen Weiten des Nichts. Aber auch unser Apartment in Reykjavik war unfassbar hübsch und geräumig und alle Gästehäuser urgemütlich eingerichtet und meist in Anbindung an einen Bauernhof mit vielen Tieren, die dort herumliefen.
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