Outfit: Hochzeitsgast Klappe die Zweite

„Die Einschläge rücken näher“ würden meine Eltern jetzt tönen, denn am Wochenende war es mal wieder soweit: Eine Hochzeit im Freundeskreis stand an. Dafür wurde eine Reise bis an die holländische Grenze auf sich genommen; aber was sind schon hunderte von Kilometern, wenn man den wohl schönsten Tag im Leben von guten Freunden miterleben darf? Richtig, höchstens ein Katzensprung. Was mir da schon größeres Kopfzerbrechen bereitet hat, war das Outfit als Hochzeitsgast. Wer mich nämlich kennt, weiß, dass mein Kleiderschrank „Sportlich und Gemütlich“ fließend spricht, „Schick und Elegant“ hingegen Fachchinesisch zu sein scheint. Somit war bis kurz vor „Torschluss“ nicht nur die Kleid- und Schuhfrage ungeklärt, auch was die Tasche, den Schmuck und die Frisur anging, war ich völlig planlos.

Du siehst, was am Ende dabei herausgekomen ist. Ich würde das Ergebnis als „passabel“ bezeichnen. Zumindest, wenn man berücksichtigt, dass alles irgendwie zusammengewürfelt wurde und ich obendrein nichts „neu“ gekauft habe. Das Kleid hatte ich bereits im Winter mal aus dem Second Hand gefischt und seither wartete es auf seinen ersten Einsatz. Da es eher sackartig geschnitten ist, habe ich es mit einem ledernen Vintage-Gürtel etwas in Form gebracht. Da die Temperaturen im Westen außerdem noch kein nacktes Bein plus offenes Schuhwerk zugelassen haben, wurde diese Variante durch Strumpfhose und geschlossene Schuhe ersetzt. Auf Schmuck hab ich schließlich ganz verzichtet, nur noch eine Tasche mit Goldkettchen dazu gewählt und die Haare wie immer hochgetüdelt. Etwas später am Abend war übrigens alles egal und ich bin auf meine roten Wolkenschuhe umgestiegen – damit kann man dann doch besser über die Tanzfläche springen.