Der Bildband Die Kunst zu lesen von David Trigg ist eine bunt gespickte Mischung aus Kunstwerken durch die Jahrhunderte und somit auch eine Geschichte des Lesens.
Mit einem übersichtlichen Vowort leitet Trigg seinen Leser in die kunst- und literaturhistorische Geschichte des Lesens ein. Die Auswahl seiner Werke reicht von einem Ausgrabungsfund von Pompeji über Gemälde bis zu modernen Installationen, damit ergibt sich auf den 350 Seiten eine vielfältige Auswahl von Künstlern und Materialien. Es entfaltet sich ein weitgefächertes Spektrum der Kunst, das sich ganz der Literatur, dem Lesen oder dem Medium Buch widmet. Die Macht des Lesens, die Verbreitung von Wissen und der pure Genuss der Literatur werden hier inszeniert. Viele Kunstwerke werden von kurzen Texten begleitet, die auf ein besonderes Phänomen oder aber Detail verweisen. Gekonnt richtet Trigg damit einen Kontext ein und leitet zu vielen wichtigen Themen über.
Wie zum Beispiel der Buchdruck alles veränderte, aber auch die Gefahren, die das ständige Überangebot der Massenmedien bergen können. Die Wertschätzung des Lesens und die Verfügbarkeit von Bildung durch Literatur ist eine kulturelle Errungenschaft, die wir in Ehren halten müssen. Das Verbrennen von Büchern gilt darum bis heute als unvorstellbare Gräueltat. Ein weiteres spannendes Thema, das sich immer wieder im Buch findet, ist die Geschichte der weiblichen Literalität. Ganz sicher dürfte Die Kunst zu lesen bei allen Leseratten und Buchliebhabern für Stilaugen sorgen, doch auch der kulturhistorische Hintergrund liest sich sehr spannend! Vor allem die modernen Kunstprojekte und für mich noch unbekannten Künstler haben mein Interesse geweckt, sodass ich unbedingt weiter lesen möchte.
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
No Comments