Das Girlfriend-Experiment von Catherine Lacey

Auf den neuen Roman von Chatherine Lacey habe ich mich schon lange gefreut. Mit Das Girlfriend-Experiment zeichnet Lacey nun die Idee von Liebe durch ein soziales Experiment nach. So komplex die Prämisse klingt, so kurz lässt sich die Handlung zusammenfassen. Initiator des Girlfriend-Experiments ist der bekannte Schauspieler Kurt Sky, der sich aufgrund seines isolierten Status eines berühmten Mannes nach einer echten Verbindung sehnt. Durch ein Team von Wissenschaftlern und jeder Menge Daten wählt er für jeden Bereich seines Lebens eine geeignete Begleiterin. Der Leser begleitet Mary Parson, eine anfängliche Bewerberin und schließlich Teilnehmerin als „emotionale Freundin“ des Projekts, deren Sicht uns immer weiter in die Strukturen des Girlfriend-Experiments eintauchen lässt.

Dieses spekulative Fiktion-Szenario ist gar nicht so weit von unserer Realität entfernt und liest sich dennoch so fremd. Damit gelingt Lacey ein scharfsinniger Blick auf die wohl emotionalste Form des menschlichen Seins in Zeiten der Digitalität. Gleichzeitig schafft sie es, die Komplexität von Liebe und Beziehungen offenzulegen. Auch wenn mich die Geschichte und Figuren nicht berühren konnten, bleibt jedoch die geniale Prämisse im Gedächtnis. Den Leser erwartet eine sehr seltsame und doch interessante Geschichte, auf die er sich voll und ganz einlassen muss.

Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!