Auf die wunderschöne deutsche Taschenbuchausgabe von Crazy Rich Asians von Kevin Kwan habe ich mich sehr gefreut! Denn ich liebäugle schon lange mit diesem Debüt, das mit seinem provokanten Titel und grellen Cover verspricht, den Leser in eine ganz abgefahrene Welt zu entführen.
Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Rachel und Nick verbringen den Sommer gemeinsam in Singapur, wo Rachel endlich Nicks Familie kennenlernen soll. Was nach dem Beginn einer perfekten Liebesgeschichte klingt, entpuppt sich jedoch als wilde Achterbahnfahrt. Denn Nick hat seiner Freundin verschwiegen, dass seine Familie zu den reichsten und einflussvollsten Familien Singapurs gehört und er selbst ein begehrter Single ist. Rachels Ankunft wird somit nicht nur erschwert, sondern auch mehr als kritisch beäugt. Für sie beginnt ein Spießrutenlauf der besonderen Art und eine völlig fremde Welt eröffnet sich für sie.
Die fast 600 Seiten gingen rasendschnell vorbei, denn nach kurzer Zeit ist man in dieser bunten, schillernden und so absurden Welt, die einen wie einen süchtig machenden Sog an sich zieht, gefangen. Hier liebt man es, einige Figuren zu hassen und staunt dennoch über so viel Protz und Prunk. Kwan spinnt ein dichtes Netz aus Intrigen, Lügen und jeder Menge Drama, aus dem sich nicht nur die Hauptfiguren befreien müssen, sondern durch das sich auch der Leser navigieren muss. Dabei sollte man sich voll ganz der Geschichte hingeben und gar nicht erst daran denken, die Gutmenschenkeule zu zücken. So macht der Roman nämlich riesigen Spaß!
Crazy Rich Asians ist aber viel mehr als eine turbulente Liebesgeschichte, es geht vor allem um die Bedeutung von Familie. Außerdem wird ein einzigartiger Blick hinter die Kulisse von Reichtum und ein knapper historischer Abriss über den Aufstieg Chinas geboten. Kwans Debüt liest sich an vielen Stellen noch sehr holprig und oftmals wählt er den einfachsten Ausweg für seine Figuren, nichtsdestotrotz freue ich mich auf den zweite Teil China Rich Girlfriend, der im November bei Kein & Aber erscheinen wird.
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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