Ich schau dir in die Augen, Kleiner!
Bevor wir auf dem Zahn der Zeit davon brausen, wollte ich nur kurz abspringen, um den Juni zu begrüßen und das neue Tier des Monats zu verkünden. Der Frosch ist unser Objekt der Begierde in diesem Monat. Für mich immer wieder ein verwunschener Moment, wenn ein Frosch meinen Weg kreuzt oder besser gesagt, ich seinen Weg kreuze. Das zwingt mich immer einen Moment inne zu halten, mich in Zeitlupe zu bewegen und fasziniert ins Gebüsch zu starren – ich sag ja, Tiere machen mich pläm pläm. In Berlin hat man nur sehr selten bis gar nicht das Vergnügen; bei meiner Omi im Garten sieht das schon anders aus, hier reichen sich Frosch und Kröte die Klinke in die Hand. Mein Opa verbietet mir bis heute, die Frösche anzufassen, aber ich kann einfach nicht anders, als kurz über den Rücken des Frosches zu streicheln. Ich hoffe dem Frosch geht dann nicht die Düse, denn Terror im Gartenparadies zu verbreiten, ist das Letzte, was ich im Sinn habe. Wenigstens hat er dann abends was zu erzählen oder warum sind die Frösche im Chor so unglaublich laut? Ganz sicher machen sie sich über diese Wandalen, die bloß auf zwei Beinen gehen, lustig. Wir nehmen es nicht persönlich und begeben uns auf die Suche. Lieber Frosch sei willkommen und mach es uns bitte nicht so schwer, dich anzutreffen.
No Comments