Ich muss gestehen, dass ich erst viel zu spät angefangen habe, mich mit Christoph Schlingensief und seinem Werk als Künstler und Regisseur zu beschäftigen. Das war 2010, als ich mehr oder weniger gerade in Berlin gestrandet bin, und er von der Staatsoper Unter den Linden zusammen mit René Pollesch für die Inszenierung von „Metanoia“ engagiert wurde, dann aber mit nur 50 Jahren an Krebs verstarb. Obwohl Schlingensief Metanoia nicht vollenden konnte, kam es in seinem Sinne zur Aufführung der Oper, wenngleich mit nur mäßigem Erfolg. Die Lücke aber, die er mit seinem Tod in die Kunst- und Kulturlandschaft riss, ist und bleibt groß, so wie sein Gesamtwerk, das er hinterließ. Aus diesem Grund hat sich das Berliner KW Institute for Contemporary Art seinem Schaffen gewidmet und zeigt drei Jahre nach seinem Tod in einer umfassenden Werkschau, was uns von seinem Leben geblieben ist. Während mir Schlingensief insbesondere als polarisierender und provokanter Theater- und Opernregisseur bekannt war, erfährt man hier alles über seine weiteren Seiten als Aktionskünstler und insbesondere als Filmemacher, wobei einiges an Material nichts für sanfte Gemüter ist. Auch über die Enstehung und die Entwicklung des Operndorfes Afrika, das er in Burkino Faso gegründet hat, wird informiert.
Die Ausstellung im KW Institute for Contemporary Art ist noch bis zum 19. Januar 2014 zu sehen, danach wechselt sie nach New York. Also noch knapp eine Woche! Nicht verpassen!
KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69
10117 Berlin
Der Animatograph
Entwicklung des Operndorfes Afrika in Burkino Faso
Stairlift to Heaven
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