Ich melde mich an dieser Stelle wieder zurück in Berlin. Eine aufregende Woche steht auf dem Plan – klar, dass ich dich da nicht hängen lasse! Es liegen aber auch aufregende Wochen hinter mir. Du hast mich mal gefragt, wie es denn so mit dem Hochwasser aussieht. Die Medien haben das Sommerloch erfolgreich gestopft und nun hört man so gut wie nichts mehr vom „Hochwasser„. Das bedeutet aber nicht, dass es vorbei ist! Auch wenn das Wasser größtenteils wieder zurückgegangen ist, beginnt nun die eigentliche Arbeit: Das große Aufräumen. Das Haus muss trocken gelegt werden und alles, was im Wasser stand, entsorgt werden. Nicht nur das eigene Heim hat gelitten, auch die Natur! Der Boden ist für Jahre kontaminiert; über allem liegt ein fauler Geruch und auf der einen oder anderen Wiese schwimmen nach wie vor die Enten. Ich übe mich jetzt natürlich nicht an sensationslüsternen Umschreibungen. Ich wollte dir nur kurz zur Antwort geben, dass es wirklich schlimm aussieht. Sonst weckte ein Häufchen Sperrmüll vor der Tür in mir den Jagdinstinkt und mein Herz schlug voller Vorfreude höher. Wenn aber der Gehweg eines ganzen Dorfes voller Möbel steht, dann zerreißt dir fast das Herz! In diesem Moment zerbricht sich wohl jedes „Modemädchen“ das hübsche Köpfchen mit der Fashion-Gretchenfrage „Welche Tasche zu welchen Schuhen tragen“, weil es ist Fashion Week. Für meinen Opa gibt es im Moment nur zwei „Accessoires„: Gummistiefel und Feuerwehrschlauch, der gegen Sandsäcke eingetauscht wurde, denn jetzt muss das Wasser nicht mehr gestoppt, sondern abgepumpt werden. Mit den Gummistiefeln ist Opchen diesen Sommer auch ganz schön im Trend, nur tänzelt er nicht über irgendwelche Festivals.
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