Der Debütroman Bevor es hell wird von Jens Eisel hat mich im letzten Monat überrascht. Nüchtern und doch eindringlich erzählt Eisel von der vollen Wucht des Lebens.
Alex kehrt nach einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren zurück in sein altes Leben, in dem sich scheinbar nicht viel und doch alles verändert hat. Seinen alten Job in der Werkstatt bekommt er zurück und auch den Platz an der Seite seines besten Kumpels, den Alltag muss er aber nun ohne seinen Bruder bestreiten.
Während sich der Erzähler Alex immer wieder in die Erinnerungen der Vergangenheit flüchtet, den Lesern damit aber gleichzeitig auf Stand bringt, geht es in der Gegenwart nur schleppend für ihn voran. Doch schon einmal hat Alex es geschafft, ein neues zu Hause zu finden. Nach einer unsteten Jugend mit seiner alleinerziehenden Mutter und seinem älteren Bruder gelingt es den Dreien Fuß zu fassen, sie bauen sich in Hamburg ein Leben auf. Das Schicksal soll ihnen das aber nicht lange gönnen, denn Alex’s Mutter stirbt an Krebs, das schöne Leben nimmt damit sein Ende. Die Brüder werden auf die Probe gestellt. Während es Alex nach dem Tode der Mutter gelingt, weiterzumachen, fällt sein Bruder völlig von der Rolle. Wie eine dunkle Wolke der Ungewissheit schwebt die Frage, wofür Alex eingesessen hat, über der Geschichte.
Auf beeindruckende Art wird hier vom „kleine Mann“ erzählt, der zu Großem fähig ist, sich nach einem K.O. wieder aufrappelt und weiterkämpft, weil das Leben sich lohnt.
Lieben Dank an den Piper Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
1 Comment
Ina
10. April 2017 at 13:32Die Video-Lesung ist ganz toll , macht neugierig auf das Buch LG