WRAP UP // Was ich im Juli gelesen habe

Was ich im Juli gelesen habe, ist mal wieder eine wilde Mischung. Da ich nun OverDrive fleißig in meinen Alltag einbezogen habe, fehlen an dieser Stelle Hörbucher und online gelesene Comics – ich glaube, das würde hier endgültig den Rahmen sprengen. Ich habe wie immer versucht, mich kurzzufassen und zu vorhandenen Rezensionen zu verlinken. Es sei außerdem darauf hingewiesen, dass es nicht darauf ankommt, wie viel man gelesen hat, sondern auf das was! Mein Literaturgeschmack ist vielfältig und vielleicht findet der eine oder andere etwas, das ihm gefällt. Im besten Fall soll es Lust auf Lesen machen oder Mut, neue Lesewege zu wagen.

Romane

Im Juli wurden vor allem aktuelle Neuerscheinungen, auf die ich sehr gespannt war, gelesen.Die Hochausspringerin von Julia von Lucadou ist ein poetisches Debüt über das Scheitern in einer leistungsfixierten Gesellschaft und bleibt mir seiner stimmungsvoll gezeichneten Dystopie noch lange im Gedächtnis.Seit 10 Jahren bin ich nun schon Flavia de Luce Fan, sehne jeder neuen Veröffentlichung entgegen und wurde diesen Monat nun mit einem neuen Teil belohnt: Flavia de Luce 9 – Der Tod sitzt mit im Boot hat mich nicht enttäuscht und gibt das süße Versprechen ab, dass sich im nächsten Teil vieles ändern wird. Ich bin gespannt!Der Roman The Mermaid von Christina Henry ist ebenfalls ganz frisch erschienen und erzählt die Geschichte einer Meerjungfrau, die sich in einen Fischer verliebt, für ihn an Land lebt und schließlich der Star einer Kuriositätenshow wird. Henry ist eine ganz wundervolle Erzählung über den Glauben und Unglauben an Wunder und dem Umgang mit dem Andersartigen gelungen.Der Roman Das weiblichePrinzip von Meg Wolitzer ist eine dicht gewobene Geschichte, gespickt mit eigenwilligen Charakteren, die wichtige politische Fragen des Feminismus verhandeln. Den Leser verschlägt es in Sarah Judes Roman The May Queen Murders in das geheimnisvolle amerikanische Hinterland. In den Missouri Ozarks lebt eine Farmer Kommune sehr abgeschieden vom Rest der Welt, bis sich dort eines Tages eine Mordserie in Gang setzt, die Licht auf diesen dunklen Fleck Erde wirft. Sarah Jude ist eine sehr stimmungsvollen Murder Mystery gelungen!Das Romandebüt Najaden – Das Siegel des Meeres von Heike Knauber ist ein spektakulär geschnürtes Fantasypaket, in dem Intrigen zwischen Romantik und Kampfszenen wechseln, das einen beim Lesen ganz schwindelig wird. Die 600 Seiten vergingen wie im Flug!

Das Hörbuch von Children Of Blood And Bone von Tomi Adeyemi gelesen von Vanida Krum hat im Juli nicht nur meine Fantasygelüste gestillt, sondern mich auf einen echten Hörbuch-Kick gebracht. Mein absoluter Favorit, den ich an dieser Stelle schon vorgestellt habe, ist die App Overdrive – 7 Hörbücher habe ich im Juli außerdem geschafft!

In ihrem Roman Eine gewöhnliche Familie spinnt Sylvie Schenk einen handfesten Familienstreit und lässt den Leser dabei in den menschlichen Abgrund schauen, der so absurde wie unterhaltsame Einblicke gewährt.

Manga

Nachdem ich im Juli die Lady Snowblood Reihe beendet habe und auf den neuen Teil von Chiisakobee warte, habe ich mich durch die Manga Abteilung meiner Bibliothek gestöbert und ein paar neue Serien angelesen.Die Walkinder von Abi Umeda ist eine ganz wunderbar gezeichnete Geschichte über eine dystopische Gesellschaft, die auf einem Sandwahl lebt. Der erste Teil hat eine tolle Stimmung verbreitet und macht große Lust in diese magisch-geheimnisvolle Welt einzutauchen.Der hochgelobte Manga Orange von Ichigo Takano hat mich vor allem wegen seines Hypes angelockt. Die Story dreht sich um eine Schülerclique und ist unterhaltsam wie geheimnisvoll. Durch Briefe aus der Zukunft soll der Selbstmord eines Mitschülers verhindert werden. So springt die Geschichte zwischen Gegenwart und Zukunft, und birgt all die typischen Probleme, die das Eingreifen in die Vergangenheit mit sich bringt.  Rumiko Takahashis Zeichenstil gefällt mir sehr gut! Darum habe ich den ersten Teil von Inu Yasha ausgeliehen. Es ist Geschichte der 15-jährigen Kagome, die in einem Brunnen fällt, im mittelalterlichen Japan landet, dort dem Hundedämon Inu Yasha begegnet und sich mit ihm auf Abenteuerreise begibt. Lady Oskar ist eine meiner Heldinnen meiner Kindheit. Darum war der Manga Die Rose von Versailles von Riyoko Ikeda ein echter Glücksfund. Ich liebe diesen Manga, der dem Anime in nichts nachsteht, ich werde darum ganz sicher die Serie weiterlesen.
Auch der dritte und finale Teil von Lady Snowblood von Kazuo Koike und Kazuo Kamimura hat mich nicht enttäuscht!

Comics & Graphic Novels

Ein weiterer Pluspunkt von OverDrive ist das überwältigende ebook-Angebot. Romane werde ich wohl für immer als Buch schmökern, aber online Comics und Graphic Novels zu lesen, klappte dagegen diesen Monat sehr gut. Natürlich wurde auch offline gelesen.Mein absolutes Highlight in diesem Monat ist Asterios Polyp von David Mazzucchelli, das sich poetisch und philosophisch den Fragen des Lebens nähert. Mazzucchellis Erzähl- und Zeichenstil ist einfach fabelhaft und hat micht diesen Monat umgehauen! Wer Lust auf weniger fantastische Erzählungen hat, sondern lieber von Problemen des Alltags eines „Normalos“ liest, wird hier fündig. Ich gebe den Comic nur ungern zurück zur Bibliothek.Die Graphic Novel Anyas Geist von Vera Brosgol ist eine düstere Coming-Of-Age Geschichte – eine gelungene Mischung aus komischen und ernsten Momenten.Im „Mitte liest Queer“-Regal meiner Bibliothek habe ich den Comic Nenn mich Kai von Sarah Barczyk entdeckt. Es ist die Geschichte der transsexuellen Andrea und der Suche ihrer Geschlechtsidentität. Viele wichtige Fragen werden aufgeworfen und bilden beim Lesen eine Sensibilität für dieses wichtige und leider noch sehr unterrepräsentierte Thema.Der Comic Misfit City von Kirsten Smith, Kurt Lustgarten und Naomi Franquiz (Illustratorin) hat sich mit seinem 2. Band zu einem absoluten Liebling gemausert. Hier trifft Girlpowert auf Nervenkitzel, gespickt mit schrulligem Kleinstadtidyll und spannender Schatzsuche.