Die mini Krimiserie Top Of The Lake von Jane Campion and Gerard Lee ist mal wieder ein Beweis dafür, dass man sich nicht vom Genre abschrecken lassen soll. Ich nähere mich ungern einem Krimi, dennoch bestehe ich darauf, hin und wieder sein Wohlfühleckchen, in das man sich zurückgezogen hat, zu verlassen, um Neues zu erkunden. In der 6-teiligen Serie aus dem Jahr 2013 geht es um die Suche nach dem vermissten 12-jährigen Mädchen Tui (Jacqueline Joe), das schwanger ist – zwei Leben gilt es, zu retten.
Die junge Ermittlerin und Spezialistin für Kindesmissbrauch Robin (Elisabeth Moss) kehrt mit jeder Menge emotionalem Ballast im Schlepptau in ein scheinbar gottverlassenes Örtchen irgendwo in Neuseeland zurück. Schnell wird der Fall persönlich, besonders dann, wenn die männlichen Ermittler, den „Fall Tui“ aufgeben. Die Suche nach dem Mädchen und Frage nach dem Vater des ungeborenen Kindes bringt einen Stein ins Rollen. Es werden die Machtstrukturen des Dorfes, das abhängig von einem einzelnen Tyrannen ist, enthüllt. Im Gegensatz zum männlich dominierten Leben im Dorf steht das Frauencamp Paradise, unter der spirituellen Führung von GJ (Holly Hunter) stranden dort all die von Männern gebrochenen Frauen.
Die Serie zeichnet starke Figuren, kreuzt ungewöhnliche Lebenslinien und schildert einen Fall, der leider ein alltägliches Schicksal ist. Top Of The Lake ist spannend erzählt und spielt in der atemberaubenden Kulisse Neuseelands, die die menschliche Existenz so klein und nichtig erscheinen lässt.
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