In Rolf Bauerdicks Roman „Pakete an Frau Blech“ geht es um jede Menge Schein und dem weiten Weg zum Sein. Ob Maik Kleine wirklich ein Meister der Beleuchtung ist, stellt er unter Beweis, wenn er die dunklen Ecken seiner Vergangenheit beleuchtet. Mit dem Tod seines väterlichen Freundes Alberto Bellmonti verschlägt es den mittlerweile 41-Jährigen zurück in seine Vergangenheit. Während Maik als Jugendlicher den Verlust seiner Familie machtlos erdulden musste, hat er nun die Möglichkeit den Namen Bellmontis, dem eine Spitzel-Vergangenheit angedichtet wird, reinzuwaschen. Doch mit den Ermittlungen öffnet Maik auch seine eigene Akte; die Spur führt ihn schließlich zum Meister der Täuschung und des Scheins, die Stasi. Nach all den Jahren finden unbequeme Fragen endlich eine Antwort, rätselhafte Geschehnisse endlich eine Aufklärung. Das Sein obsiegt.
Rolf Bauerdick schürt in seinem Roman einen detailreichen Erzählsturm – da ist sie wieder, die packende Geschichte, die dich anlockt, wegträgt und erst mit der letzten Seite wieder entlässt. Auch wenn der thrillerartige Road Trip stellenweise wie eine zu konstruierte Schnitzeljagd erscheint, ist das Schicksal von Maik, seine Ost-West Schleuderfahrt, so authentisch beschrieben, dass man Bauerdick verzeiht, weil man sich schon längst mit Maik verbündet hat, um gemeinsam alles ins rechte Licht zu rücken. Der Roman „Pakete an Frau Blech“ von Rolf Bauerdick ist eine Empfehlung, 400 Seiten, die ich mit gutem Gewissen jedem aufs Auge drücken kann.
Lieben Dank an den DVA Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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