Musik: Me and My Drummer

Ich gebe zu: Manchmal brauche ich etwas länger, bis ich merke wie gut eine Band wirklich ist. Wenn es dann aber erst einmal Klick gemacht hat, schlägt die Musik bei mir ein wie eine Bombe und es gibt tagelang nichts anderes mehr auf die Ohren. Oftmals höre ich mich an einer Band, der ich erst auf den zweiten oder dritten Blick etwas abgewinnen kann, dann auch gar nicht mehr ab und sie schafft es nicht selten in meine persönliche, ewige Bestenliste nach ganz oben.

Ein solcher Kandidat ist aktuell die Berliner Band Me and My Drummer, die bereits im letzten Jahr um diese Zeit ihre erste Single Your´re a Runner und im darauffolgenden Mai ihr erstes Album The Hawk, The Beak, The Prey herausgebracht haben. Irgendwie konnte ich mich 2012 noch nicht so recht mit dem eher minimalistischen Sound anfreunden und auch den Hype um das Duo, bestehend aus Charlotte Brandi und Matze Pröllochs, konnte ich, um ehrlich zu sein, nicht ganz nachvollziehen.

Doch nun – fast ein ganzes Jahr später – will mir die Musik plötzlich nicht mehr aus dem Kopf! Die Musik geht rein ins Ohr und bleibt da, warum und wieso auch immer! Plötzlich sind das Duo und ich auf einer Wellenlänge und ja, du darfst Alarm schlagen, denn es ist akute Suchtgefahr ausgebrochen! Dabei ist Me and My Drummer gewiss keine Musik, die die Stimmung der nächsten Party zum Überschäumen bringt, vielmehr ist Me and My Drummer ruhig, träumerisch und nachdenklich. Vielleicht musste erst der Winter kommen und mich in die richtige Stimmung bringen?

Fotocredit: Olga Kessler