Literatur - Was ich gerade lese!

Kein Wort mehr über Liebe von Hervé Le Tellier

kein wort mehr über liebe
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich den Roman Kein Wort mehr über Liebe von Hervé Le Tellier in meinem zu Hause begrüßt und seitdem schlummert er auf meinem Lesestapel, der mir mittlerweile bis zum Knie geht. Der Ostsee sei dank, habe ich mir den Luxus gegönnt, Bücher an einem Stück zu lesen. Bei diesem Roman handelte es sich wohl eher um Schlingen und Schlingern, als genüsslich zu schmökern. Der Titel verspricht kein Wort mehr über Liebe, aber was erwartet den Leser wirklich?
Besungen wird immer diese eine große Liebe, die mit ziemlicher Sicherheit in der Ehe mündet, um dann mit Kindern und dem gemeinsamen Altwerden gekrönt wird. Viele Romane handeln von Suchen und finden der Liebe, aber was passiert, wenn man diese Liebe gefunden hat? Le Tellier lässt seine Figuren aus diesem Ist-Zustand ausbrechen. Er begleitet zwei verheiratete Paare, deren Liebe auf die Probe gestellt wird, schließlich endet oder daran wächst. Ihm gelingt es, in schönster französischer Kulisse Dreiecksbeziehungen zu spinnen, die dem Leser den Kopf verdrehen und im Wirrwarr der Gefühle schnell den Faden verlieren lässt. Le Tellier desillusioniert die Liebe, die nicht immer bedeutet, alles zu finden, sondern auch alles verlieren zu können; Liebe ist eine Chance, aber auch ein großes Risiko. Also doch viele Worte über die Liebe, die aber keinen kitschigen Nachgeschmack hinterlassen.
kein wort mehr über liebe

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