Ich und meine Mutter von Vivian Gornick

Im ihrem Memoire Ich und meine Mutter erzählt Vivian Gornick von ihrer Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Disput über die Emanzipation.
Gornick beginnt bei ihrer Kindheit als jüdisches Arbeiterkind in der Bronx und wechselt immer wieder zu den Spaziergängen mit ihrer alten Mutter durch die Straßen New Yorks, wo die beiden in hitzige Diskussionen geraten und sich an die Vergangenheit erinnern. Ihre Mutter hat sich ein Leben lang um den Haushalt und die Erziehung der Kinder gekümmert, Gornick stand dagegen die Welt offen. Sie ergriff Chancen, studierte, reiste als Journalistin um die Welt und wird schließlich Schriftstellerin. Auch wenn ihre Mutter die Rolle der Hausfrau und Mutter voll und ganz lebte, spürt Gornick schon sehr früh die tiefschürfende Unzufriedenheit ihrer Mutter. Aber auch als Tochter gibt sie ihre Unsicherheiten preis. Damit ergibt sich ein sehr intimer Blick auf diese Mutter-Tochter-Beziehung.
Mutig greift Gronick unbequeme Fragen auf und spricht mit ihrer Mutter Probleme an. So entspinnen sich clevere, kluge und tiefgründige Dialoge, die noch lange im Gedächtnis bleiben. Das Memoire erschien bereits vor über 30 Jahren, hat aber darum an thematischer Brisanz nichts eingebüßt.

Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!