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Herzmusik: Arcade Fire – Reflektor ♥

Vergangenen Donnerstag machte mein Herz einen großen Hüpfer. So groß, dass meine Atmung drohte auszusetzen und ich fast vom Stuhl kippte. Der Grund dafür war eine Meldung von Arcade Fire, die geheimnisvoll auf ihre Website verwiesen, wo ein kurzer Trailer alle im Vorfeld kursierenden Gerüchte um eine in Kürze erscheinende Single bestätigte. Reflektor 9/9/9pm – so der Titel – und plötzlich hatte das lange Warten, die drei Jahre andauernde Durststrecke, ein Ende. Naja, zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz – es musste erst noch das Wochenende und der Montag verlebt werden, bis schließlich der gestrige Abend kam. Pünktlich und hibbelig wie ein Kleinkind beim ersten Schultag saß ich also vor meinem Rechner und wartete ab, was wohl geschah. Du hattest ganz richtig auf die Zeitverschiebung von Kanada und Europa hingewiesen, weswegen ich gar nicht große Hoffnungen hatte, hier in Deutschland schon „fündig“ zu werden. Doch ich hatte Glück und stieß auf eine Vorabpremiere bei tape.tv, was kurzerhand einen Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch freisetzte.

Ja, wirklich alles kribbelte als ich schließlich auf „Play“ drückte, und ja, ich weiß, objektiv beurteilen, kann ich diese Band schon lange nicht mehr. Ihr Song „Neighborhood #2 (Laika)“ aus ihrem ersten Album „Funeral“ von 2004 ist und bleibt für mich das Maß aller Dinge. In musikalischer Hinsicht zum einen, insbesondere aber auf Grund einer ganz besonderen persönlichen Verbindung. Arcade Fire haben daher eine Vormachtstellung in meinem Herzen und laufen eigentlich immer außer Wertung, wenn es um andere Musik geht. Dass ich mit meinem Geschmack allerdings nicht ganz verkehrt liegen kann, beweist ihr unglaublicher Erfolg, den sie seit Album Numero Eins verbuchen können. 2007 erschien ihr zweites Album „Neon Bible“ und 2010 das Dritte namens „The Suburbs“, für das sie 2011 mit einem Grammy in der Kategorie „Bestes Album des Jahres“ ausgezeichnet wurden. Ja, Arcade Fire sind seit einigen Jahren ganz oben im Musikolymp angekommen, was mich ein bißchen stolz macht. Stolz, denn Arcade Fire ist meine musikalische Entdeckung fürs Leben und stolz, denn ihr Erfolg ist für mich auf immer gleichbedeutend mit einem gewissen Vierbeiner, der seinen Namen dieser Band zu verdanken hat.

So, nun aber zu Reflektor. Objektiv hin oder her – ich bin natürlich ganz verzaubert und das vom ersten Hören an. Beinahe acht Minuten lang verwöhnen Arcade Fire uns mit ihrer neuen Single sowohl in akustischer als auch bildästhetischer Hinsicht. Reflektor klingt etwas elektronischer als man es bisher von den Dramatikern gewohnt war, doch der Sound wird schnell eins mit der üblichen Instrumentenfülle, so dass der unverkennbare Arcade-Fire-Stil erhalten bleibt. Am Ton, heißt es, soll schließlich kein geringerer als David Bowie höchstpersönlich mitgewerkelt haben, der für einen kurzen Part sogar selbst singt. Was das Video angeht, so fährt Arcade Fire hier größte Geschütze auf. Der niederländische Fotograf und Bildkünstler Anton Corbijn inszeniert eine düstere Stimmung in schwarz/weiß, gespickt mit wunderschönen Lichtreflektionen durch allerlei Spiegel, die selbst den Ansprüchen höchster Bildästheten genügen dürften. Hier plädiere ich schon jetzt auf einen weiteren Grammy in der Kategorie „Video des Jahres“.

Natürlich läuft Reflektor bei mir momentan rauf und runter und daran wird sich auch wohl erst am 25. Oktober wieder etwas ändern, wenn ihr neues gleichnamiges Album erscheint. Termine für Konzerte und Touren in Deutschland gibt es bisher leider nicht, aber das werde ich natürlich im Auge behalten. Arcade Fire ein drittes Mal live zu erleben, wäre ein großer Traum, für den ich bereit bin, mein letztes Hemd zu geben!

Das Video lässt sich leider noch nicht direkt einbinden. Daher muss ich auf tape.tv verlinken und dich hier mit spotify vertrösten.

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2 Comments

  • Reply
    Vanessa
    10. September 2013 at 14:34

    Schön, dass es endlich wieder etwas neues von ihnen gibt. 😉
    Das Lied wird mit Sicherheit nicht mein Lieblingslied von ihnen, aber ich freu mich auch schon sehr aufs neue Album!

    Liebst
    Vanessa

  • Reply
    Bild der Woche: Erwischt! | MADE OF STIL - Blog über Mode, Vintage, Musik, Literatur, Kunst, Kultur, Berlin
    15. September 2013 at 9:01

    […] dieser witzigen Spiegelung nicht verkneifen, noch schnell die Parallele zum neuen Lied von Arcade Fire anzusprechen, das meine Woche musikalisch prägte. Darin nämlich geht es, wie der Titel […]

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