Jede neue Publikation zu Frida Kahlo verfolge ich mit großem Interesse. Denn es ergeben sich immer wieder neue spannende Blickwinkel auf das Leben und Werk dieser tollen Frau. Mit dem passenden Titel Frida Kahlo Stilikone herausgegeben von Claire Wilcox und Circe Henestrosa wird nun ein sehr intimer Blick hinter die Kulissen ihres einzigartigen Stils geworfen, der alles andere als zufällig war.
Ein halbes Jahrhundert war der Zugang zu Kahlos Kleidern und persönlichen Gegenständen versperrt. Ihr Mann Diego Rivera hatte nach Fridas Tod im Jahre 1954 veranlasst, ihren persönlichen Nachlass 50 Jahre lang unter Verschluss zu halten. Im Jahre 2004 wurde dieser reiche Schatz endlich zugänglich gemacht. Über 200 Kleider, viele Accessoires, Schmuckstücke, aber auch Prothesen, Arzneimittel und Kosmetikartikel wurden entdeckt. In den letzten Jahren wurde dieses bemerkenswerte Vermächtnis gesichtet und archiviert. Für die Ausstellung Frida Kahlo: Making Her Self Up in den Jahren 2016 und 2017 wurden mehr als 150 Stücke konserviert, die nun in diesem Band zu sehen sind. Diese Sammlung eröffnet dem Leser eine intime Nähe und ermöglichte außerdem ganz neue Interpretationsansätze ihres Werkes.
Ein markanter Teil von Kahlos Stil ist die traditionelle mexikanische Tehuana-Tracht und ihre außergewöhnlichen Schmuckstücke, die nicht nur eine große Rolle in ihrem tagtäglichen Auftreten spielten, sondern auch ein wichtiger Bestandteil ihrer Werke waren. In großformatigen Bildern werden diese Schmuckstücke, Stoffe und die Garderobe Kahlos ausgestellt, immer wieder wird die Verbindung zu ihren Bildern gezogen und darüber hinaus die politischen und künstlerischen Aussagen herausgearbeitet.
Viele unglaubliche Details, die dieser Nachlass offenbart hat, reihen sich hier aneinander. So waren auch Kahlos Augenbrauen stets in Szene gesetzt, das beweisen die Augenbrauenprodukte, die Kahlo benutzt hat. Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Begleitheft und überwältigendem Bildband. Es ist gespickt mit fabelhaften Aufsätzen über die Bedeutung, Herkunft und dem heutigen Einfluss von Fridas Selbstinszenierung, sowohl im Privatem als auch in ihren Porträts. Dieser Band wird dem verblüffenden Fund in allen seinen Facetten gerecht und ermöglicht dem Leser einen umfassenden Einblick in Fridas Vermächtnis, die es bis heute versteht, ihren Betrachter in Staunen zu versetzen.
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
2 Comments
Ina Kress
13. Juli 2018 at 19:30Da erkennt man echte Fans 🤔 LG
MADE OF STIL
17. Juli 2018 at 8:38Hihi <3