Theater! Theater!

Frau Luna inszeniert von Herbert Fritsch @ Volksbühne

Wenn Regisseur Herbert Fritsch in der Volksbühne ein neues Stück zur Aufführung bringt, dann lass ich mich nicht zwei Mal bitten. Zur Premiere von Paul Linkes Operette Frau Luna hab ich es zwar nicht geschafft, aber die zweite Vorstellung am vergangenen Freitag war quasi ein Muss. Auch wenn ich zugegeben ein klein wenig Angst hatte vor diesem Abend. Angst nach den beiden herausragenden Inszenierungen von Die (s)panische Fliege und Murmel, Murmel noch einmal eine Enttäuschung wie in Bremen zu erleben. Die Banditen haben nämlich tatsächlich ein kleines Trauma hinterlassen, zumindest, was Herbert Fritsch und die Regie von Operetten und Musiktheater angeht. Aber gut, jeder hat eine zweite Chance verdient und zum Glück – Herbert Fritsch hat sie genutzt.

Das typische „Fritsche“ Bühnengewusel und Rumgeblödel ist auf völlig neue Art und Weise an die Volksbühne zurückgekehrt. Man könnte fast sagen „Alt trifft auf Neu“, denn während in der gesamten Aufführung von Frau Luna die Unterschrift von Herbert Fritsch deutlich zu lesen war, so fügten sich auch viele unbekannte Elemente ins Geschehen ein. Die Schauspieler beispielsweise steppten im wahrsten Sinne des Wortes in entsprechendem Schuhwerk über die Bühne, was zum einen die Komik vieler Situationen unterstreichte, zum anderen aber auch selbst für viele zusätzliche Lacher sorgte. Hervorheben möchte ich außerdem die extrem guten und komisch blöden Dialoge, die elektroakustische Untermalung der Musik durch das LUNA Orchester sowie das Bühnenbild, welches zwar sehr reduziert gehalten war (eine flache silberne Scheibe stellte den Mond dar), aber durch verschiedene Lichteffekte und Requisiten wie Taschenlampen und Fahrrädern sowie durch die einzigartigen Kostüme der Schauspieler regelmäßig für beeindruckende Bilder sorgte.

Doch was passiert? Drei Berliner treten mit dem so genannten „Express-Ballon“ eine Reise zum Mond an. Dort angekommen müssen sie zu ihrer Überraschung feststellen, dass hier nicht der „Mann im Mond“ regiert, sondern eine Frau – Frau Luna eben. Es kommt wie es kommen muss, verschiedenste Liebesbeziehungen, Zufälle und Affären verkomplizieren die gemachten Bekanntschaften und Beziehungen untereinander, am Ende findet aber doch jeder Topf seinen Deckel. Die Reise zurück wird mit der banalen Erkenntnis angetreten, dass woanders auch nur mit Wasser gekocht wird.

Ich hoffe, ich konnte deine Neugier wecken. Vor der Spielzeitpause hast du noch bis zum 06.07. die Gelegenheit, in den Genuss von Frau Luna zu kommen! Es lohnt sich!

Volksbühne Berlin

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