DIY: Der Servierwagen

Ich habe den Servierwagen neben den Mülltonnen im Hinterhof gefunden. Ganze zwei Tage bin ich daran vorbeigelaufen, bis ich mir für diesen kleinen Kerl ein Herz gefasst und ihn in den vierten Stock verschleppt habe – zum Glück steht nun fest, dass wir in unserer neuen Wohnung genug Platz haben werden für solche Kinkerlitzchen. Das Verkaufsargument Nr. 1 sind die goldenen Räder, das Korbgeflecht und die Platte sind schrecklich und darum wurde alles entfernt – ich fange noch mal von vorne an.
Der Wagen sollte in neuem Glanz erstrahlen, darum wurde er neu lackiert, vorher aber mit viel Liebe angeschliffen. Weil die Metalloberfläche sehr empfindlich ist, lautet die Devise, je feiner das Schleifpapier desto besser. Ich habe mich für 400er – und 600er-Schleifpapier entschieden. Danach habe ich absolutes Neuland betreten, denn mit Sprühlack habe ich bisher noch nicht hantiert. Lieben Dank an den Herzmenschen, der diese Aktion supervisioniert hat. Notiz an mich: Bloß nicht geizen mit den Materialien. Eine kleine Flasche Sprühlack war zu wenig. Natürlich wurde nicht in den eigenen vier Wänden lackiert, sondern an der frischen Luft im Sonnenschein. Dann habe ich mein kleines Projekt für ca. zwei Wochen ruhen lassen, weil ich mich nicht entscheiden konnte, wie es weitergehen sollte. Eine neue Platte musste ausgesucht und außerdem ein Ersatz für die Korbhalterung überlegt werden. Weil ich am liebsten mit Stoffen arbeite, wurde einfach ein altes Stückchen, das irgendwann mal ein Kissenbezug war, im wahrsten Sinne des Wortes für seine Dienste eingespannt.  Bei der Platte habe ich ehrlich gesagt immer noch keine Entscheidung treffen können, momentan muss ein Stück Pappe, das ich ebenfalls schwarz lackiert habe, herhalten.
Gelungen ist mir ein kleiner Frechdachs, der nun als schmuckes Beistelltischchen oder mobiler Esstisch zum TV-Dinner unentbehrlich ist. Herzlich willkommen!