Die Frauen von Salaga von Ayesha Harruna Attah

Ayesha Harruna Attah entführt den Leser mit ihrem Roman Die Frauen von Salaga ins Ende des 19. Jahrhunderts nach Westafrika. Im historischen Setting des vorkolonialisierten Ghanas verfolgen wir das Schicksal zweier Frauen, die es durch die Unruhen der Zeit treibt. Aminah ist ein junges Mädchen, das von ihrem zu Hause verschleppt und als Sklavin verkauft wird. Wuchere ist zwar eine Frau mit Privilegien, wird aber trotzdem von ihrem Vater zu einer Vernunftehe gezwungen. Beide Frauen kämpfen für ihren selbstbestimmten Weg, bis sie eines Tages in Salaga aufeinandertreffen und von dort aus zusammen die Hürden des Alltags bewältigen.

Ayesha Harruna Attah ließ sich für ihre Geschichte von dem Leben ihrer Urgroßmütter inspirieren. Genau hier liegt die Stärke des Romans. Berührende Schicksalsschläge, starke Charaktere und unglaublich detaillierte Beschreibungen der damaligen Gesellschafts- und Machtstrukturen machen aus dieser Geschichte eine unvergessliche Lesereise, die die Kultur Westafrikas und ihren historischen Werdegang lebendig werden lässt. Die Geschichte des Sklavenhandels wird hier durch eine spannende Perspektive beleuchtet.
Wie schon der Klappentext verrät, verlieben sich beide Frauen in denselben Mann – dieses „romantische Extra“ hätte die Geschichte für mich persönlich nicht gebraucht. Dennoch ist Die Frauen von Salaga ein wundervoller historischer Roman, der uns die Traditionen und das Schicksal Ghanas näher bringt.

Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!