Mit seinem Roman Die beste meiner Welten ist Elan Mastai ein komplexes, sehr unterhaltsames Zeitreiseabenteuer gelungen.
Tom Barren lebt in einer alternativen, idealen Welt, in der weder Armut noch Krieg herrschen und Umweltprobleme nicht vorhanden sind. So schön und sicher diese Welt auch sein mag, familiäre Zwistigkeiten und der Tod eines Elternteils gehören auch dort zum Alltag. Tom ist der einzige Sohn eines Genies, der eine Zeitreisemaschine erfunden hat. Aus einer Verzweiflungstat heraus reist Tom als erster Zeitreisender in die Vergangenheit und begeht dort prompt einen fatalen Fehler, der dazu führt, dass diese herrliche Welt nicht mehr existiert. An ihrer Stelle herrscht nun unsere Realität. Das Abenteuer beginnt. Tom muss sich in dieser neuen, anderen Welt nun zurechtfinden, seine „neue“ Familie finden und seinem anderen Selbst begegnen. Außerdem muss er ja noch seinen Fehler wiedergutmachen und sich schließlich der Frage stellen: Welche ist die beste Welt?
Mastai startet seinen Roman mit der raffinierten Idee. Nicht ein Fehler in der Vergangenheit verändert unsere Gegenwart, sondern unsere Gegenwart ist der Schlamassel eines Zeitreisefehlers. Von diesem ungewöhnlichen Ausgangspunkt beginnt Toms Odyssee. Viele Fragen, Theorien und Gedankenspiele rund um das paradoxe Wesen der Zeitreise werden in die Handlung gestrickt. Vor allem brilliert dieser Roman mit den möglichen Konsequenzen und Schwierigkeiten der Zeitreise, die nämlich nicht nur das „Hoppen“ von einem Zeitpunkt zum anderen ist. Obwohl sich der Roman dieser wissenschaftlichen Seite der Zeitreise nähert, ist die Handlung keinen einzigen Moment langweilig oder schwer nachvollziehbar. Im Gegenteil, es ist ein wunderbares Abenteuer, dem man sich ganz und gar hingeben muss.
Elan Mastai ist eine irre Heldenreise gelungen, die viel Spaß bringt und die aufwendigen technischen Finessen nicht scheut. Dieser Roman ist so klug durchdacht wie witzig! Das liegt vor allem an der gehörigen Portion Humor, mit dem Tom Barren logbuchartig von seinen Erlebnissen berichtet.
Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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