Auf Entdeckertour: Beelitz Heilstätten

Du kennst meine Schwäche für „Lost places“. Stillgelegte und verlassene Orte üben eine derartige Anziehungskraft auf mich aus; da lässt sich meine Abenteuerlust nicht mehr unterdrücken. Wer diese Schwäche teilt, kommt in und um Berlin voll auf seine Kosten, denn hier finden sich so einige verlassene Plätze, Gebäude und Areale, welche entdeckt und ausgekundschaftet werden wollen. Hierzu zählen beispielsweise der Teufelsberg oder der alte Spreepark Plänterwald – beides Orte, welche schon großen Eindruck auf mich machten. Das zu toppen, so dachte ich bisher, ist eigentlich kaum möglich, doch ein Besuch der Beelitzer Heilstätten am vergangenen Wochenende hat mich eines besseren belehrt. Die Beelitz Heilstätten liegen ca. 50 Kilometer westlich von Berlin und dienten im ersten und zweiten Weltkrieg als Lazarett und Sanatorium für verwundete Soldaten sowie ab 1945 bis 1990 für Lungen- und Tuberkulose Patienten. Während einige Gebäude saniert werden konnten, liegt der Großteil des Geländes inklusive der Gebäude heute jedoch brach – und das schon seit über einem Jahrzehnt. Was mir da vor die Linse kam, ist unglaublich und man kann nur noch erahnen wie es dort mal ausgesehen haben mag. Ich denke, die Bilder sprechen in diesem Fall tatsächlich eine bessere Sprache als ich, insofern ist dem nicht mehr viel hinzuzufügen. Außer: Trotz der Hässlichkeit habe ich vermutlich noch nie etwas Schöneres gesehen. Hier wachsen Bäume und ganze Wälder in Räumen, auf Treppen und auf den Dächern. Das würdest du mir wohl nicht glauben, hätte ich es nicht extra für dich fotografiert.